Empfindliche Fracht
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KLM bereitet Covid-19-Impfstoff einen kühlen Empfang

Kühlcontainer werden ins Flugzeug verladen
Kühlcontainer werden ins Flugzeug verladen, © KLM

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AMSTERDAM - Der erste Covid-19-Impfstoff befindet sich zur Zulassungsprüfung bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Bei KLM laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um die temperaturempfindliche Fracht von Europas größtem Pharma-Hub Schiphol aus zu verteilen.

Die Airline hält dafür sowohl reine Frachter als auch Passagierflugzeuge mit Frachtkapazität bereit. Weil der Biontech-Impfstoff konstant auf -80 Grad Celsius gehalten werden muss, kommen bei seinem Transport sogenannte Hybridcontainer zum Einsatz.

Diese "fliegenden Kühlboxen" können mit Kühlpaketen oder Trockeneis über mehrere Stunden hinweg kalt gehalten werden. Im Fall des Biontech-Impfstoffes hat der Hersteller zusätzlich selbst spezielle Verpackungen entwickelt, die aussehen wie ein etwas dickerer Pizzakarton.

Trockeneis wird in einen Kühlcontainer gefüllt
Trockeneis wird in einen Kühlcontainer gefüllt, © KLM

KLM verfügt in Schiphol über vier Hallen zur Abfertigung von Impfstoffen und Medikamenten. Eine fünfte Halle wird nach Angaben der Airline gerade gebaut. In unmittelbarer Nähe davon können die Container gelagert und mit Trockeneis befüllt werden.

"Unsere größte Herausforderung besteht darin, sie so schnell wie möglich in den LKW oder das Flugzeug zu bringen, ohne sie lange zu lagern", sagte der für die Einhaltung der Kühlkette verantwortliche KLM-Manager Paul Crombach gegenüber aero.de.

"Wir müssen sicherstellen, dass die Impfstoffe den Endkunden so schnell wie möglich erreichen und dürfen keine wertvolle Kühlkapazität der Verpackung vergeuden, indem wir sie unnötig lange am Flughafen behalten."

Eine besondere Herausforderung stellt die Lieferung in warme Länder dar. Eine einzelne Patentlösung gibt es laut Crombach für solche Fälle nicht. "Wir bereiten für jede Situation einzeln die nötigen Schritte vor und arbeiten dafür eng mit unseren Kunden und den Behörden vor Ort zusammen."

Kühlcontainer in der Abfertigungshalle in Schiphol
Kühlcontainer in der Abfertigungshalle, © KLM


Airlines kooperieren bei den Vorbereitungen der Verteilung auch mit internationalen Organisationen etwa der UNO, die jahrzehntelange Erfahrung in der Verteilung von Impfstoffen auch unter schwierigen Voraussetzungen haben.

Wird der Impfstoff in Europa hergestellt ,rechnet Crombach damit, dass auch LKW eine wichtige Rolle bei der Verteilung auf dem Kontinent spielen werden.

Bereits seit dem Sommer laufen bei KLM die Vorbereitungen auf den Impfstoff. Konkrete Kapazitäten hat die Airline noch nicht geblockt. Aber, so Crombach: "Sobald es grünes Licht gibt werden wir die Ausführung der Transporte vorbereiten."
© aero.de | Abb.: Biontech | 05.12.2020 07:55


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