"Masterplan Klimaschutz im Luftverkehr"
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Airlines hoffen auf Förderung für Flottenerneuerung

Der BDL stellt seinen Masterplan Klimaschutz im Luftverkehr vor
Der BDL stellt seinen Masterplan Klimaschutz im Luftverkehr vor, © BDL

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FRANKFURT - Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft BDL hat in Frankfurt seinen "Masterplan Klimaschutz im Luftverkehr" vorgestellt. Das übergeordnete Ziel besteht darin, bis 2050 klimaneutral zu fliegen. Technik, Effizienzsteigerung und Förderprogramme sollen den Weg dorthin ebnen.

"Um Missversteu-, Missverständnissen vorzubeugen", begann BDL-Präsident Peter Gerber die Pressekonferenz mit einem vielsagenden Versprecher. Die Luftfahrt sehe CO2-Bepreisung als adäquates Mittel, um zur Reduktion von Emissionen beizutragen. "Nationale Instrumente zur Bepreisung sind aber extrem kontraproduktiv", sagte Gerber.

Zusätzliche Abgaben für Airlines waren in den vergangenen Monaten wiederholt Thema der politischen Debatte und wurden in Form einer Ticketsteuer in Frankreich und Österreich auch umgesetzt - nach Ansicht des Verbandes zu Nachteil der nationalen Airlines.

Sinnvoller ist demnach das internationale Ausgleichsprogramm CORSIA, bei dem sich Airlines weltweit zur Kompensation ihrer Emissionen verpflichten.

Für die Einnahmen aus der deutschen Luftverkehrssteuer schlägt Condor-CEO und Präsident des Airlineverbandes BDF Ralf Teckentrup vor, sie in den Ausgleich der Mehrkosten zu stecken, die durch den Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe entstehen. Derzeit liegen diese bei bis zum Fünffachen über dem Preis für fossile Kraftstoffe.

Der Einsatz alternativer Treibstoffe sollte Teckentrup zufolge in einem bestimmten Prozentsatz verbindlich sein, sobald er in ausreichenden Mengen verfügbar ist. Die Branche setzt dabei auf Wasserstoff, der im sogenannten power-to-liquid-Verfahren zu Treibstoff verarbeitet wird.

Als Wegmarke hierfür nannte Tecketrup das Jahr 2030. Idealerweise sollten laut Teckentrup Einsatzquoten auf internationaler Ebene festgelegt werden.

Zudem solle die Regierung ein Förderprogramm auflegen, damit Airlines trotz der Krise weiterhin in eine Flottenerneuerung investieren und auf diese Weise Emissionen einsparen können.

Für die Flughäfen kündigt der Präsident des Flughafenverbands ADV und CEO der Fraport Stefan Schulte an, dass Flughäfen sowohl daran arbeiten, ihren BEtrieb unmittelbar klimafreundlicher zu gestalten als auch die Zusammenarbeit mit der Bahn zu verbessern.

Rund ein Fünftel der Inlandsflüge könnte ihm zufolge jährlich auf den Zug umsteigen, wenn die Reisezeit verkürzt, der Gepäcktransport verbessert und die Anschlusssicherheit garantiert würde.

Auf europäischer Ebene appellierte der CEO der DFS Deutsche Flugsicherung Klaus-Dieter Scheurle an die Regierungen, den Single European Sky weiter voranzutreiben. Ein wichtiger Bestandteil besteht ihm zufolge darin, die militärischen und zivilen Lufträume wie in Deutschland zu integrieren, um Umwege zu vermeiden.

Gemeinsam mit der Automatisierung und Standardisierung von Lotsendiensten und technisch optimierten Landeverfahren könnten ihm zufolge dadurch fünf bis zehn Prozent an Emissionen eingespart werden.
© aero.de | Abb.: Stansted Airport | 14.12.2020 13:40


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