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Der 285-seitige Bericht entspreche allen international anerkannten Rechtskriterien und beinhalte alle Informationen zu dem Vorfall, so die iranische Luftfahrtbehörde nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna. Der Bericht sei auf der Webseite der Luftfahrtbehörde verfügbar.
Die ukrainische Boeing-Maschine war am 8. Januar 2020 irrtümlich kurz nach dem Start in Teheran von der iranischen Luftabwehr abgeschossen worden. Alle 176 Insassen wurden dabei getötet. Die Opfer kamen vor allem aus der Ukraine und dem Iran sowie aus Kanada, Afghanistan, Großbritannien und Schweden. Der Iran sprach in einem Untersuchungsbericht im Vorjahr von einem "menschlichen Fehler" und erklärte sich bereit, jeder Opferfamilie 150 000 Dollar (122 000 Euro) Schadenersatz zu zahlen.
Darüber hinaus forderte Irans Präsident Hassan Ruhani ein Gerichtsverfahren gegen die Personen, die für den Abschuss der Maschine verantwortlich waren. Alle Dimensionen dieses "tragischen Vorfalls" sollten in einem Gerichtsprozess untersucht werden. Die iranische Führung gab den Abschuss erst mit Verzögerung zu. Das führte im Land zu wütenden Protesten gegen die Regierung, die der Lüge bezichtigt wurde.
Der Vorfall hatte in den vergangenen Monaten auch immer wieder zu diplomatischen Spannungen zwischen Teheran und den fünf betroffenen Ländern geführt. Teheran erklärte sich zwar grundsätzlich zu Schadenersatz bereit, wollte jedoch im Vorfeld alle technischen und juristischen Aspekte klären. Die Gegenseite warf Teheran Verzögerungs- und Hinhaltetaktik vor.
© dpa | 17.03.2021 19:37
Kommentare (3) Zur Startseite
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Ja, aber mehr auch nicht. Da steht nur, was nicht mehr verheimlicht werden konnte. Auf das warum wird nicht eingegangen und damit gibt es auch kein Learning für die Industrie, siehe @Nicci72.
Naja, 2014 war es doch noch etwas anders. Damals stand ja angeblich kein einziger russischer Soldat auf ukrainischem Boden. Das wäre dann nicht nur das Eingeständnis eines fatalen Irrtums sondern auch eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gewesen.
Das immerhin war für den Iran hier kein Problem.
Danke im Übrigen für diesen Bericht hier. Durch alles, was seit Januar 2020 passiert ist, ist dieser versehentliche Abschuss mit 176 Toten in der Öffentlichkeit aus dem Blickfeld geraten. Obwohl es nach all den prinzipiell vergleichbaren Abschüssen seit 1983 (und dazu gehört auch der von 2014) nach wie vor eine dringliche und unbeantwortete Frage ist, wie man so etwas in Zukunft verhindern kann.