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Ein Verbot von Inlandsflügen zur Minderung des Treibhausgases CO2 lehnten sie ab. Bei einer optimalen Umsetzung ließen sich nach BDL-Berechnungen jährlich rund 4,3 Millionen bisherige Flugpassagiere auf die Schiene holen, teilten die Beteiligten mit. Das wären rund 18 Prozent des Passagieraufkommens von 23,9 Millionen Inlandsfluggästen aus dem Jahr 2019.
Ein genauer zeitlicher Rahmen zum Erreichen dieses Ziels wurde nicht genannt, der Plan enthält aber Elemente für die kommenden zehn Jahre. Kurzfristig rechnen die Fluggesellschaften wegen der Corona-Pandemie mit deutlich geringeren Passagierzahlen und einer nur langsamen Erholung des Geschäftsreise-Segments.
In der Vorkrisen-Gesamtzahl sind rund 8 Millionen Umsteiger für internationale Flüge enthalten, die nach Einschätzung von BDL-Präsident Peter Gerber nicht ohne Weiteres auf den Zug verwiesen werden könnten. Insbesondere bei Langstreckenflügen könne der Kunde immer auch auf ausländische Drehkreuze ausweichen, so dass für die Umwelt nichts gewonnen sei.
Im Turbo-ICE nach FRA
Auf langen innerdeutschen Verbindungen mit Zug-Fahrzeiten oberhalb von drei Stunden werde es auch langfristig eine Nachfrage nach Luftverkehr geben, erwartet der BDL. Ein Verbot von Inlandsflügen sei der schlechteste Weg, meinte Bahn-Vorstand Ronald Pofalla. Letztlich gehe es um Entscheidungen der Kunden.
In dem Aktionsplan ist neben bereits bekannten Neu- und Ausbauprojekten der Bahn ein wachsendes Angebot an Zubringerzügen zum Flughafen Frankfurt enthalten. Lufthansa und Bahn hatten bereits im März den Ausbau ihres Gemeinschaftsangebots "Lufthansa Express Rail" angekündigt, das um fünf auf dann 22 Startbahnhöfe erweitert wird.
Ab Dezember soll es zudem zusätzliche Sprinterzüge zum größten deutschen Flughafen geben. Dort wollen die Partner den Reisenden den Umstieg erleichtern mit besseren Wegen, Ausschilderungen und einem einfacheren Gepäckhandling.
Bislang sind fünf größere deutsche Flughäfen (Frankfurt, Düsseldorf, Berlin, Köln-Bonn und Leipzig-Halle) an Fern- und Nahverkehr der Bahn angeschlossen. Weitere sieben sind mit Nahverkehrszügen erreichbar. Besonders schmerzlich ist die fehlende Fernverkehrsanbindung am zweitgrößten deutschen Flughafen in München. Hier soll eine in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie Varianten einer zusätzlichen Anbindung prüfen. "Wir hoffen auf neue Erkenntnisse", meinte dazu Pofalla.
© dpa-AFX | Abb.: BDL | 15.04.2021 10:46
Kommentare (20) Zur Startseite
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Wenn ich Lufthansa Express Rail Buche habe ich genau die gleichen Rechte wie bei einem Umsteigeflug. Der einzige Unterschied ist, dass ich in Frankfurt mein Gepäck nochmal in die Hand nehmen muss.
Ah ok, ist nur leider für Norddeutschland nicht verfügbar. Deswegen kannte ich das nicht. Schade. Würde ich sofort machen.
Haben Sie mal darüber nachgedacht, wie es dann ein LKW Fahrverbot an Sonntagen geben konnte?
Wollten die Kunden, also in diesem Fall die Spediteure das Sonntagsfahrverbot, oder mussten sich diese Kunden einer staatlichen Regelung zu Gunsten der Allgemeinheit beugen?