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Al-Baker: Passagiere werden A380 meiden

Qatar Airways Airbus A380
Qatar Airways Airbus A380, © Qatar Airways

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DOHA - Qatar Airways hat fünf Airbus A380 bereits abgeschrieben. Airlinechef Akbar Al-Baker sieht Chancen auf eine Rückkehr der Teilflotte mit jedem Pandemietag schwinden - und stellt eine neue These in den Raum: Passagiere werden nach der Krise A380-Flüge aus Klimaerwägungen vermeiden.

Der A380-Club verliert in der Krise Mitglieder: Air France hat ihre A380 ausrangiert, Lufthansa, Thai Airways, Etihad Airways und China Southern Airlines werden den Zirkel wohl ebenfalls verlassen.

Und auch bei Qatar Airways stehen die Zeichen auf Austritt, obwohl die A380 der Airline im Schnitt erst sechs Jahre alt sind.

"Die A380 hat keine Zukunft", stellte Al-Baker in einem Interview mit dem Luftfahrtjournalisten Sam Chui klar. "Es war das falsche Flugzeug zur falschen Zeit."

Qatar Airways habe fünf ihrer zehn A380 bereits abgeschrieben und erwäge, die übrigen fünf "über die nächsten zwei bis drei Jahre" ebenfalls aus der Bilanz zu streichen. Betriebs- und Wartungskosten bezeichnete Al-Baker als "schmerzhaft". So nehme ein C-Check an einer A380 "dreimal mehr Zeit in Anspruch als an einer 777 oder A350-1000".

Hohe Emissionsklasse

Emirates, British Airways und Qantas versprechen sich von abgeschriebenen A380 nach der Krise hingegen hohe Gewinne - machen die Rechnung nach Einschätzung von Al-Baker aber ohne die Passagiere.

Akbar Al-Baker, © Sam Chui


Nach der Pandemie werde Klimaschutz bei Flugbuchungen eine immer wichtigere Rolle spielen, sagte der Manager. "Passagiere werden nicht in Flugzeugen mit hohen Emissionsklassen steigen wollen."

Schweres Basismodell

Al-Baker hatte bereits vor Ausbruch der Krise Kritik am A380 geübt. "Dieses Flugzeug ist sehr schwer und verbraucht viel Treibstoff, weil seine Struktur für die gestreckte Version ausgelegt ist", sprach Al-Baker in einem Interview mit aero.de 2019 das Hauptmanko der Konstruktion an.

"Die Flächenstruktur der A380 könnte weitere 100 Tonnen Gewicht tragen, es wäre besser gewesen, wenn sie die Flügel für das tatsächliche Gewicht des Flugzeugs maßgeschneidert und damit wesentlich leichter gebaut hätten", führte Al-Baker aus. "Dann wäre es das perfekte Flugzeug gewesen."
© aero.de | Abb.: Airbus | 16.04.2021 09:25

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Beitrag vom 23.04.2021 - 10:03 Uhr
Leider gibt es bei dem A380 einige konstruktive Probleme, die man nicht mehr beheben kann: "Die Flächenstruktur der A380 könnte weitere 100 Tonnen Gewicht tragen, es wäre besser gewesen, wenn sie die Flügel für das tatsächliche Gewicht des Flugzeugs maßgeschneidert und damit wesentlich leichter gebaut hätten", führte Al-Baker aus. "Dann wäre es das perfekte Flugzeug gewesen."

Das Flügelprofil passt nicht zum Gewicht, dadurch erhöht sich der Luftwiderstand und der Verbrauch.
Das Gewicht ist auch beim Verkauf der A380 ein Problem, wer will sich schon so einen dicken Brummer vor die Tür stellen?
Beitrag vom 20.04.2021 - 14:52 Uhr
@Cinrella: Ich glaube, Du unterschätzt die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung.
Wenn man sich bei Google flights Verbindungen vorschlagen lässt, wird da inzwischen der ungefähre CO2-Ausstoß genannt. Für Leute wie mich, die Dauerfernweh haben, aber gleichzeitig auch immer ein wenig schlechtes Gewissen, wird eine Verminderung der individuell verursachten Umweltbelastung zukünftig eine zunehmende Rolle spielen. Dabei werden streckenmäßig unsinnige Umsteigerouten genauso wegfallen, wie ich zukünftig vermeintlich emissionsärmere Flugzeuge bevorzugen werde...und da werde ich sicher nicht der Einzige sein.....Insofern hat Al-Baker die Zeichen der Zeit durchaus erkannt. Sicher nicht, weil er der große Ökologe, sondern vielmehr ein knallharter Ökonom ist.

Dieser Beitrag wurde am 20.04.2021 14:53 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.04.2021 - 20:07 Uhr
Seltsam, wieso hat er das Flugzeug gekauft und betreibt es weiter, wenn er eine solche negative Einstellung gegenüber der A 380 hat. Eigentlich sagt er doch auch was für ein Blödmann er ist. Außerdem muß er aufpassen, daß ihm die Wirtschaftsprüfer nach einer solchen Aussage die A 380 nicht zu 100% aus den Büchern wirft. Da dürfte er Erklärungsbedarf gegenüber den Eigentümern haben.


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