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Boeing drosselt Lieferprognose für 787

Boeing 787
Boeing 787, © Boeing

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CHICAGO - Der US-Luftfahrtriese Boeing muss seine Auslieferungsziele wegen neuer Produktionsmängel beim Langstreckenjet 787 "Dreamliner" stark reduzieren. Der Airbus-Rivale teilte am Dienstag mit, dass weitere Inspektionen und Reparaturen bei etlichen 787-Fliegern nötig seien, die noch nicht an Kunden übergeben wurden.

Boeing rechne damit, dieses Jahr weniger als die Hälfte seiner derzeit gelagerten 787-Maschinen ausliefern zu können. Deshalb werde auch die Produktion des Modelltyps vorübergehend gedrosselt.

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte bereits am Vorabend mitgeteilt, dass bei den ohnehin schon laufenden Inspektionen am "Dreamliner" neue Probleme entdeckt worden seien und Boeing Maschinen auf Lager vorerst nicht mehr ausliefern werde. Zuletzt hatten Analysten die Anzahl dieser Jets auf rund 100 Stück geschätzt.

Es handele sich jedoch nicht um eine akute Bedrohung für die Flugsicherheit, betonte die Behörde. Die FAA behielt sich auch vor, Reparaturen an 787-Modellen anzuordnen, die bereits im Flugbetrieb sind.

Anleger reagierten nervös auf die neueste Hiobsbotschaft von Boeing - mit einem Minus von mehr als drei Prozent waren die Aktien des Unternehmens zuletzt Schlusslicht im US-Leitindex Dow. Boeing hat ohnehin schon länger mit Problemen wegen Produktionsmängeln beim "Dreamliner" zu kämpfen, unter denen die Auslieferungen des wichtigen Modells leiden.

Der Konzern ist zudem stark angeschlagen von den Folgen der Corona-Krise und des Debakels um seine bestverkaufte Baureihe 737 MAX, die nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten mehr als anderthalb Jahre lang weltweit mit Flugverboten belegt war.

156 Auslieferungen

Eigentlich hatte sich Boeing nach der Doppelbelastung aus 737-MAX-Krise und Pandemie gerade wieder etwas berappelt. So lieferte das Unternehmen im Juni laut seiner am Dienstag veröffentlichten Auftragsbilanz 45 Jets aus und schaffte damit den besten Monatswert seit März 2019. Mit 33 Maschinen entfiel der Großteil auf die 737-Max-Baureihe.

Im ersten Halbjahr 2021 hat Boeing inzwischen schon 156 Flugzeuge an Kunden übergeben - das ist jetzt schon eine Maschine mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Auch die Auftragslage des Airbus-Erzrivalen hat sich in den vergangenen Monaten dank der Wiederzulassung der 737 Max schon wieder erheblich verbessert.
© dpa-AFX | Abb.: Boeing | 13.07.2021 17:41

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Beitrag vom 17.07.2021 - 03:01 Uhr
Diese historisch orientierte Verortung der derzeitigen Situation ist für mich plausibel. Obwohl man ernsthaft hofft, es sei nicht so schlimm. Denn bei einer grundlegenden Schieflage der Unternehmenskultur in Kombination mit gravierenden Knowhow-Defiziten wäre es für jedes neue Management die Quadratur des Kreises, da wieder herauszukommen. Oder um im Bild zu bleiben: Wenn der Ozeanriese erst einmal Kurs auf das Riff genommen hat wird sich auch eine neue Crew sehr schwer damit tun, ihn wieder ins tiefe Fahrwasser zu lotsen.

Das wirklich traurige ist, dass diese Firmenkultur bereits Douglas in den Ruin und zum Zusammenschluss mit Mc Donnell getrieben hatte und MDD auf den 3 Platz der zivilen Flugzeugproduzenten geworfen hat mit einer immer weiter veraltenden Modelpalette um DC-9 und DC 10 alias MD8x und MD11.

2 mal hat diese Kultur einen, zu seiner Zeit, grösten Flugzeugproduzenten die Existens gekostet.

Dieser Beitrag wurde am 17.07.2021 03:04 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.07.2021 - 22:46 Uhr

Man hatte MDD gekauft, damit war ein Konkurrent weg.

Und Boeing hat sich damit einen Parasiten eingefangen.
Das MDD Managment.
Man könnte auch sagen MDD hat Boeing mit Hilfe von Boeings Kapital übernommen.

Die B767 verkaufte sich noch, auch wenn mit dem A330 mittlerweile ein starker Konkurrent existierte. Die B777 lief gut, die Classics waren beriets stark, und mit GE und dem launch der 2nd generation B777 hatte man ein Triebwerk exklusiv.
Die B744 war eine Cash cow.
Und die B737 NG lief richtig gut.
Alles ende der 90ger um die Jahrtausendwende rum.
Die Zeit in der der Parasit den Wirt befallen hat.


Airbus hatte mit dem A340 das nachsehen gegen die B777, der A330 gewann gegen die B767, und gegen B747 hatte Airbus nichts, genaus wenig gegen die B77W - das führte zum A380.
Der A320 lief solide gegen die B737NG, aber war wohl doch eher etwas hinten an.

Boeing hatte alle Trümphe in der hand, besonders als Airbus sich im A380 verrante.
Und hat diese Position aus reiner Überheblichkeit vernichtet


Aber irgendwo da ging Boeing den falschen weg. Klar, 9/11 spielte eine rolle, man baute einige nicht so erfolgreiche Flieger wie die B767-400, schaute sich die B747X, die B767-400ERX und den Sonic Cruiser an. Nichts kam wirklich.

In der Zeit begann der Parasit den Wirtskörper umzubauen, um Ihm zu dienen.

Und irgendwo dort, im Fokus auf Kostensenkung, nicht verwiklichten Produkten und dem Verlust guter Ingenieure ging die Fähigkeit verloren, vernünftig zu entwicken.
Irgendwo?
Durch die ganzen "Optimierungen" wurden erfahrene Mtarbeiter entlassen und das Know How pensioniert und durch unerfahrenes aber billiges Personal ersetzt. Es kann ja bei den Beancounters jeder alles und Erfahrung ist wertlos.Heute neh Rigipswand morgen neh Flugzeugzelle.


Beispielhaft diese Aussage zur B787:

"develop the plane for less than 40 percent of what the 777 had cost to develop 13 years earlier, and build each plane out of the gate for less than 60 percent of the 777's unit costs in 2003"

Lachhhhhhhhhhh
Was hatten die geraucht? Ach ja das was in den hallenecken Angeboten wird,-)
( Siehe eine Doku in der zufällig im Hintergrund ein Dealer beim Verkauf mit aufgenommen wurde)

Die B777 war das letzte Flugzeug das Boeing solide entwickelte. Es war technisch nicht besonders advanced, hatte kaum neue Technologie, sondern war wie die B757/767 eher konservativ. Klar FBW aber das hatte Airbus schon über ein Jahrzehnt vorher eingeführt.

Das wirklich neue waren die TW.


Die 87 lief von der Entwicklung her völlig aus dem Ruder. War halt zuviel auf einmal gewollt. Denn die B787 war technolgoisch ein riesen Schritt. Entwicklungsmethodik, Produktion, Konstruktion, Logistik, alles war neu. Und das zu einem Preis von 100 Mio. $ pro Flieger.
Das war dann duetlich zu spät, zu teuer und mit allerlei Problemen.

Selbes bei der B748 - am Markt vorbei, spät, teuer.

Irgendwo dort war das Kind im Brunnen, und der Fehler im System schon vorhanden. Und in dem Drama um die B787 erwischte Airbus Boeing mit dem rechten A320neo Haken.

Das Kind war meiner Ansicht nach mit der Übernahme im Brunnen gelandet. Es braucht aber sehr viel Zeit einen Ozeanriesen wie Boeing vom Kurs abzubringen. Ich denke es gibt nicht den Punkt nach der Übernahme, es ist ein stetiger Prozess gewesen.Das die Folgen daraus mit der Zeit gravierender wurden hat erschreckender Weise niemanden bei Boeing gestört.

Das Max Disaster ist letztendlich nur eine Folge der vorhergehenden Entwicklung, und das war sehr auffällig bei der 787 und allen Entscheidungen dort.
z.b. die Produktion im Werk zu bündeln, in dem man mehr Probleme hatte.

Das Problem ist, das Boeing nie öffentlich eingestanden hat, das der Fehler im System lag. Somit ist auhc die AUfarbeitung nicht passiert, und die jetztigen Probleme sind ursächlich nicht behoben, weil die zugrunde liegenden Dinge nicht angegangen wurden.

Boeing hält sich für "to big to fall"

Diese historisch orientierte Verortung der derzeitigen Situation ist für mich plausibel. Obwohl man ernsthaft hofft, es sei nicht so schlimm. Denn bei einer grundlegenden Schieflage der Unternehmenskultur in Kombination mit gravierenden Knowhow-Defiziten wäre es für jedes neue Management die Quadratur des Kreises, da wieder herauszukommen. Oder um im Bild zu bleiben: Wenn der Ozeanriese erst einmal Kurs auf das Riff genommen hat wird sich auch eine neue Crew sehr schwer damit tun, ihn wieder ins tiefe Fahrwasser zu lotsen.

Dieser Beitrag wurde am 16.07.2021 22:48 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.07.2021 - 19:54 Uhr
Nun ist doch aber ein Fehler entdeckt worden und es wurd Abhilfe geschaffen. Ist das nicht ein Zeichen gerade für Qualitätskontrolle? Es wurde ja intern bei Boeing entdeckt, vor Auslieferung. Also im was geht es hier @Nicci72, viel Text mit sollte müsste könnte ...

Wenn es nur ein Flugzeug beträffe und es wäre bereits aufgefallen wäre es eine gute Qualitätskontrolle. Beim zweiten wäre es auch noch hinnehmbar, aber bei Hundert+ ?????

Das ist keine Qualitätskontrolle das ist Glücksspiel.
Es betrifft keine 100. Es stehen noch 100 auf dem Hof, die werden jetzt überprüft. Wieviele da betroffen sind ist noch nicht bekannt, auch nicht wo der Fehler herkommt. Ist der bei allen, ist der einer bestimmten Person/Verfahren/Serie zuzuordnen, oder kommt der sporadisch vor, ohne Muster... Nach dem Ergebnis wird entschieden, ob die, die bereits im Dienst sind, auch überprüft werden müssen. Das ist noch offen und auch ob man die nacharbeiten muss oder nicht. Vor Auslieferung wird auf jeden Fall nachgearbeitet.
Es lässt sich daher keine Aussage treffen, ob das heute auch noch vorkommt oder nicht und somit kann man auch nicht sagen ob die da immer noch nichts gelernt haben.
Blöd, dass man es erst jetzt endeckt hat, aber, wie @A320Fam sagt, man hat es selbst entdeckt und fixed das jetzt. Das wird so wahrscheinlich bei allen passieren, nur bei Boeing dringt das gleich nach draußen.

Soweit ich es verstanden hab handelt es sich um die selbe Art Fehler wie auch davor.
Ich kann nicht beurteilen, was Sie verstehen. Aber welche Details habe Sie zu den Mängeln XXL an der „Nase“ um sagen zu können, die wären wie die davor?
"CFK-Hecksektion und CFK-Druckschott waren falsch verbunden, zudem fielen Materialoberflächen aus der Toleranz."

"Nur weil es Boeing ist" wird hier nichts aufgebauscht.
Sagt ja auch keiner.
Es ist doch längst nicht mehr zu Bestreiten, dass Boeing die Produktionsprozesse nicht mehr im Griff hat.
Sagt auch keiner.


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