Condor-Finanzchef Christoph Debus
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"Das war nicht ein Marathon, das waren drei hintereinander"

Christoph Debus
Christoph Debus, © Condor

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FRANKFURT - Hinter Condor liegen "zwei Nahtoderfahrungen". Der Neugesellschafter Attestor beendet den Ritt auf der Rasierklinge. Condor-Finanzchef Christoph Debus sieht Chancen auf schwarze Zahlen im zweiten Halbjahr 2022 - bei Flotteninvestitionen hat die Airline den richtigen Zeitpunkt abgepasst.

Ende 2019 riss sich Condor von Thomas Cook los. Der Ferienflieger hatte sich der Insolvenz des britischen Mutterkonzerns entzogen, auf den Fluren in der Zentrale in Gateway Gardens brandete Applaus der Mitarbeiter für Condor-Chef Ralf Teckentrup und den heutigen Finanzvorstand Debus auf.

Fast zwei Jahre später plant Condor auf kleineren und günstigeren Mietflächen in Neu-Isenburg den Neuanfang.

"Wir haben unglaublich bewegte 21 Monate hinter uns", sagte Debus im Interview mit dem "Finance-Magazin". "Das war zweimal eine Nahtoderfahrung - erst mit dem Verlust des Mutterkonzerns plus dann die Pandemie."

Im Thomas-Cook-Cashpool gingen 800 Millionen Euro von Condor unter. Mit KfW-Krediten und der Unterstützung der Mitarbeiter hat Condor die Krise überbrückt. "Das war nicht ein Marathon, das waren zwei, drei hintereinander", sagte Debus. "Das schafft man nur gemeinsam."

Nach dem Einstieg des finanzstarken Neugesellschafters Attestor sieht Debus die Airline "finanziell gut aufgestellt" für die letzte Etappe der Durststrecke. "Wir erwarten, dass wir spätestens im zweiten Halbjahr 2022 in die operative Gewinnzone zurückkehren", sagte Debus dem "Finance-Magazin".

Attestor stockt das Eigenkapital um 200 Millionen Euro auf und stellt Condor für 16 Airbus A330-900 weitere 250 Millionen Euro zur Verfügung. Der Rollover der betagten Boeing 767-300ER war laut Debus "lange vorbereitet" - und in der Krise zu Konditionen möglich, "wie ich sie persönlich noch nie gesehen habe".

Zügiger Flottenumbau

Condor kauft sieben A330-900 direkt, neun weitere Maschinen wird die Airline über Leasinggeber beziehen. "Wir erwarten das erste Flugzeug im August, September 2022 im Liniendienst bei Condor", sagte Debus. "Innerhalb von zwei Jahren wollen wir das Refleeting auf der Langstrecke abgeschlossen haben."

Im Sommer 2022 will Condor "mehr zur Normalität zurückkehren", ergänzte der Manager. Zwar sei auch aktuell Nachfrage vorhanden, "aber man merkt die Verunsicherung im Markt."
© aero.de | Abb.: Condor | 20.08.2021 09:31


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