Attestor-Einstieg
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Stühlerücken bei Condor

Condor in Nürnberg
Condor in Nürnberg, © Flughafen Nürnberg

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FRANKFURT - Boarding completed: Neugesellschafter Attestor hat drei Vertreter in den Aufsichtsrat des Ferienfliegers Condors entsandt. Hessen zieht eigene Kontrolleure aus dem Gremium wieder ab. Unter dem neuen Investor geht Condor im Streit mit Lufthansa um Zubringerflüge in die Offensive.

Condor-Chef Ralf Teckentrup hat neue Kontrolleure über sich. Die Attestor-Manager Friedrich Andreae, Torben Geisler und Christopher Guth wurden parallel zum Einstieg des neuen Investors in den Aufsichtsrat berufen. Das geht aus einer aktuellen Registerbekanntmachung hervor.

Die Attestor-Leute ersetzen Clemens Aulich und die hessischen Staatssekretäre Dr. Philipp Nimmermann und Dr. Martin Worms, die erst seit April Landesinteressen im Condor-Aufsichtsrat wahrnahmen. Im laufenden Jahr hat sich die Zusammensetzung des Kontrollgremiums bereits zum dritten Mal verändert.

Auf der Kapitalseite stellen Attestor-Vertreter jetzt die Hälfte der Aufsichtsräte - das spiegelt 51-Prozent-Anteil des neuen Gesellschafters wider. Attestor hatte den Einstieg nach Prüfung durch die Kartellbehörden im Juli vollzogen und das Eigenkapital der Airline um 200 Millionen Euro aufgestockt.

Die erste Amtshandlung hat der neue Aufsichtsrat bereits vollzogen: Condor wird ab Herbst 2022 16 Airbus A330-900 als Ersatz für betagte Boeing 767-300ER erhalten. "Condor kauft und finanziert sieben Flugzeuge, die anderen neun Airbus A330neo werden direkt von mehreren Lessoren geleast", schlüsselte eine Condor-Sprecherin den Deal im Juli für aero.de auf.

Für die Flotteninvestition stellt Attestor weitere 250 Millionen Euro bereit. Der Fonds will den Ferienflieger langfristig komplett übernehmen - 49 Prozent der Unternehmensanteile hat Condor vorerst noch als Sicherheit für staatliche Rettungskredite hinterlegt. Attestor ist auf "Investments in Turnaround-Situationen" spezialisiert.

Condor-Beschwerde gegen Lufthansa

Mit Rückendeckung des neuen Investors will sich Condor in Frankfurt gegen den neuen Lufthansa-Ferienflieger Eurowings Discover behaupten. Zwischen Lufthansa und Condor hat es zuletzt mehrfach geknallt. Lufthansa will aus einem Zubringervertrag aussteigen, der Condor-Passagieren in Frankfurt bislang Anschluss an das Lufthansa-Netz garantiert.

Condor hatte im Mai 2021 mit Hilfe der EU-Kommission und des Bundeskartellamts eine Verlängerung des sogenannten Special Prorate Agreement um ein Jahr erwirkt - wie es danach weiter geht ist offen.

Das neueste Kapitel im Dauerstreit fechten Condor und Lufthansa in den Vereinigten Staaten aus: Condor will Codeshare-Flüge von Eurowings Discover in die USA mit Lufthansa-Zubringern vom US-Verkehrsministerium unterbinden lassen.
© aero.de | Abb.: Condor | 18.08.2021 13:33

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Beitrag vom 20.08.2021 - 12:23 Uhr
Beim Konflikt mit der Lufthansa merkt man die unterschiedliche Gangart eines angelsächsischen Investmentfonds, wie immer die Sache am Ende ausgehen mag.

Diese unterschiedliche Gangart wird Condor noch selbst zu spüren bekommen, wenn die vorgegebene Rendite nicht erreicht wird.

Schon persönlich mit Attestor zusammengearbeitet oder woher kommt das sichere „wird“?
Beitrag vom 19.08.2021 - 10:53 Uhr
Beim Konflikt mit der Lufthansa merkt man die unterschiedliche Gangart eines angelsächsischen Investmentfonds, wie immer die Sache am Ende ausgehen mag.

Diese unterschiedliche Gangart wird Condor noch selbst zu spüren bekommen, wenn die vorgegebene Rendite nicht erreicht wird.
Beitrag vom 19.08.2021 - 09:04 Uhr
Danke für das 'Update'. Es ist gut, dass bei der Erneuerung der Langstreckenflotte jetzt aus der Ankündigung auch eine formelle Entscheidung wurde. Beim Konflikt mit der Lufthansa merkt man die unterschiedliche Gangart eines angelsächsischen Investmentfonds, wie immer die Sache am Ende ausgehen mag.


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