Boeing und Ethiopian arbeiten an "Luftfahrtzentrum Afrikas"

ADDIS ABEBA - Boeing und Ethiopian Airlines wollen Äthiopien zum Luftfahrtzentrum Afrikas ausbauen. Dafür haben sie eine Absichtserklärung unterzeichnet, das die Ausbildung von Arbeitskräften ebenso umfasst wie Fertigungskapazitäten und Wartungsdienstleistungen Ethiopians.

Die Airline arbeitet unter CEO Tewolde Gebremariam kontinuierlich daran, ihre führende Rolle in der Luftfahrt auf dem afrikanischen Kontinent auszubauen. Zuletzt gab sie die Kooperation mit dem israelischen Flugzeugbau- und Wartungsunternehmen IAI bei der Umrüstung von Boeing 767 zu Frachtern bekannt.

Die Kooperation mit Boeing zielt nun insbesondere darauf ab, Ethiopian als Ausbilder für den Luftfahrtmarkt zu etablieren. Welche Bereiche des Arbeitsmarktes - Piloten, Flugbegleiter, Techniker, Verwaltungsmitarbeiter - Boeing und Ethiopian dabei abdecken wollen, geht aus der Ankündigung noch nicht hervor.

"Ethiopian und Boeing wollen, dass die Ethiopian Aviation Academy als globaler Standard für die Ausbildung in der Luftfahrt anerkannt wird", heißt es in einer Mitteilung.

Auch für die Wartungssparte erhofft sich Gebremariam, dass sich seine Airline durch die Kooperation mit Boeing als erste Anlaufstelle für afrikanische Airlines etabliert.

Die enge Zusammenarbeit der beiden Partner ist insofern bemerkenswert, als deren Verhältnis nach dem Absturz einer Ethiopian-Boeing 737 MAX im Frühjahr 2019 stark auf die Probe gestellt wurde. Bei dem Unglück sind alle 157 Menschen an Bord ums Leben gekommen.

Monate nach dem Absturz war nicht klar, ob die Airline an dem Flugzeugtyp und an einer weiteren Zusammenarbeit mit Boeing festhalten würde.