Dubai Airshow 2021
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Indonesien bestellt Airbus A400M

Airbus A400M
Airbus A400M, © Airbus

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DUBAI - Airbus hat für seinen Militärtransporter A400M einen weiteren Kunden gewonnen: Indonesien hat auf der Dubai Airshow zwei Exemplare bestellt. Die Indonesier möchten den Transporter auch für Spezialaufgaben nutzen - und ihn zum Beispiel bei Waldbränden als Löschbomber einsetzen.

Der Start war mehr als holprig, und noch immer lässt der Klarstand des Airbus A400M zu wünschen übrig. Der Wartungsaufwand für den Transporter ist nach wie vor zu hoch.

Die Bundeswehr spricht offiziell von einer "unbefriedigenden technischen Produktreife" - und beschwerte sich kürzlich via Twitter öffentlich bei Airbus, dass auf dem Fliegerhorst Wunstorf, wo die deutschen A400M stationiert sind, "gähnende Leere" herrsche, weil ein Großteil der Flotte in Manching bei der Wartung sei.

Schon zwei neue Kunden dieses Jahr

Nichtsdestotrotz wird die A400M im Einsatz selbst immer verlässlicher. Die Liste der Kinderkrankheiten schrumft, die der erworbenen Fähigkeiten wächst. Das ruft - ungeachtet aller Nebengeräusche - auch interessierte Neukunden auf den Plan. So bestellte bereits Anfang September Kasachstan zwei A400M, die 2024 abgeliefert werden sollen.

Im Rahmen der Dubai Airshow zog Airbus nun einen weiteren künftigen A400M-Nutzer an Land: Die Regierung von Indonesien unterschrieb ebenfalls einen Vertrag für zwei A400M. Der Kundenstamm für den Turboprop-Transporter wächst damit auf zehn Nationen.

A400M als Löschbomber?

Indonesien sicherte sich zugleich Optionen auf vier weitere A400M. Die fest bestellten Maschinen werden als MRTT (Multi-Role Tanker Transport) ausgeliefert, sind also neben ihrer Rolle als strategische Transportflugzeuge auch für MedEvac-Einsätze sowie als Tanker vorgesehen. Der Vertrag umfasst laut Airbus-Angaben außerdem ein komplettes Wartungs- und Schulungspaket.

Außerdem wolle Indonesien gemeinsam mit Airbus auch an zusätzlichen Fähigkeiten und Einsatzfeldern für die A400M arbeiten, wie Indonesiens Verteidigungsminister Prabowo Subianto offenbarte. Explizit nannte er dabei die Brandbekämpfung – für das regenwaldreiche Land eine wichtige Aufgabe.

Hilfe beim Sulawesi-Erdbeben

Michael Schoellhorn, Chef von Airbus Defence and Space, zeigte sich über den Auftrag aus Indonesien erfreut. Die Präsenz der A400M im asiatisch-pazifischen Raum werde dadurch weiter gestärkt - bislang setzt in der Region nur Malaysia auf den Airbus-Transporter.

Zudem biete die A400M der indonesischen Luftwaffe "herausragende Fähigkeiten" und verkörpere "die perfekte Plattform für die Beförderung großer und schwerer Lasten in entlegene Gebiete", so Schoellhorn. Diese Fähigkeit stellte die A400M in Indonesien bereits vor drei Jahren unter Beweis.

Als 2018 ein Erdbeben und ein dadurch ausgelöster Tsunami die Insel Sulawesi heimsuchten, flogen malaysische A400M Tanklastwagen und Bagger, sowie Lebensmittel, Kleidung und medizinische Hilfsgüter ein und nutzten dafür die beschädigte, zwei Kilometer lange Landebahn des Flughafens von Palu.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Airbus | 19.11.2021 07:17


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