Air Baltic fehlen Ersatzteile für A220

RIGA - Air Baltic vermietet sieben Airbus A220 mit Crews an den Lufthansa-Konzern. Zeitgleich kauft Air Baltic selbst Wet-Lease-Kapazität im Markt ein. Hat sich die Airline bei der Planung des Flugsommers 2022 grob verzettelt? Tatsächlich ist die Sache etwas komplexer - und könnte auch andere Airlines einholen.

Air Baltic mietet eine Boeing 737-900ER mit Crews von Ukraine International Airlines an. "Die Entscheidung versetzt Air Baltic in die Lage, ihr geplantes Programm zu fliegen", teilte Air Baltic vergangene Woche mit.

Aber da war doch was. Air Baltic entsendet über den Sommer fünf Airbus A220-300 mit Crews nach Stuttgart und Düsseldorf - dort wird die Airline für Eurowings fliegen. Der Lufthansa-Ferienflieger Eurowings Discover hat mit Air Baltic zudem einen Wet-Lease über zwei weitere A220 vereinbart

Insgesamt vermietet Air Baltic über den Sommer 12 ihrer 34 A220 an Konkurrenten. Ist Air Baltic ein gewaltiger Schnitzer bei Kapazitätsplanung unterlaufen. Nein, sagt die Airline.

Teileversorgung stockt

Der Pressemitteilung ist ein Hinweis auf den Grund für den Wet-Lease mit Ukraine International Airlines zu entnehmen. "Air Baltic hat sich aufgrund der Auswirkungen der globalen Lieferkettenprobleme entschieden, kurzfristig weitere Flugzeuge zu leasen", heißt es darin.

Neben der 737-900ER von Ukraine International least Air Baltic einen Airbus A319 von Dan Air. Die eigenen A220 kann Air Baltic derzeit nicht wie geplant einsetzen. Zu dem Lieferkettenproblem trete eine "stockende Ersatzteilversorgung" für die A220-Flotte, zitiert "FlightGlobal" aus einer Stellungnahme der Airline.