Neue Slotregeln
Älter als 7 Tage

Wie Amsterdam einen Infarkt im Sommer abwenden will

Lange Schlagen in Schiphol
Lange Schlagen in Schiphol, © Flughafen Amsterdam

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AMSTERDAM - Wer dieser Tage über Amsterdam-Schiphol fliegt, braucht Geduld und starke Nerven. Das KLM-Drehkreuz kämpft mit Personalproblemen und teils extremen Wartezeiten vor den Kontrollstellen. Eine Sperrung vakanter Slots soll Schiphol in der Hochphase des Sommerflugplans entlasten.

Der Arbeitstrip von Dick Benschop nach Davos endete früher als geplant. Der Schiphol-Chef reiste vergangene Woche vorzeitig vom Weltwirtschaftsforum ab - Benschop wurde am Dienstort gebraucht, am größten Flughafen der Niederlande ging gerade wieder nichts.

Seit Wochen versinkt das KLM-Drehkreuz immer wieder im schieren Chaos. Allein am 23. Mai starteten 520 Flüge verspätet, 51 hoben erst gar nicht ab. KLM zog am Donnerstag die Notbremse - für das Wochenende nahm die Airline keine kurzfristigen Buchungen mehr entgegen.

An den Sicherheitskontrollen stauten sich trotzdem wieder Passagiere bis weit ins Terminal, auf dem Vorfeld warteten trotzdem wieder Flüge lange auf Abfertigung - Amsterdam fehlt an allen Ecken und Enden Personal. Das will Benschop für die Hauptreisezeit im Eiltempo rekrutieren, einstellen und anlernen.

Eine weitere Sofortmaßnahme gegen den drohenden Sommerkollaps: Interimsregeln zur Slotvergabe. Der niederländischen Slotkoordinator setzt vom 1. Juni bis 28. August wesentliche Prinzipien außer Kraft. "Vorübergehende neue Slotregeln könnten dazu führen, dass in diesem Sommer weniger Flüge von Schiphol abfliegen", teilte der Flughafen mit.

"Wie ein Türschloss"

Unter den neuen Regeln kann eine Fluggesellschaft, die einen AMS-Slot nicht nutzt, "sicher sein, dass eine andere Fluggesellschaft nicht in diese Lücke stoßen wird". Die Regelung wirke damit "wie ein Türschloss". Airlines behielten zudem die Rechte an den Slots, auch wenn sie diese in diesem Sommer nicht ausreichend auslasten. 

In Schiphol hofft man, dass Fluggesellschaften auf Basis der neuen Regeln einen Teil ihrer Slots mit mehr Vorlauf abmelden werden. "Dies wird zu weniger Flügen führen und eine bessere Planbarkeit ermöglichen", teilte der Flughafen mit. Benshop will zudem mit Airlines über eine Entzerrung der Flugpläne zu Spitzenzeiten beraten.
© aero.de | Abb.: Flughafen Amsterdam | 30.05.2022 16:45

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Beitrag vom 30.05.2022 - 21:18 Uhr
Tja, auch in Holland haben die Menschen verstanden, dass es neben Schipol auch noch andere Arbeitgeber und andere Jobs gibt, die ggf. sogar besser bezahlen und/oder einen attraktiveren Job bieten.... und schwups, sind die Mitarbeiter weg, wer haette das nur gedacht..... Man wird dem ganzen nur mit mehr Gehalt und mehr Technik (wobei AMS hier schon immmer ein Vorreiter war) begegnen, damit z.B. die Anzahl der Boxen pro Passaiger reduziert werden kann.
In AMS brauche ich exakt zwei Boxen:
1. Laptoptasche mit Handy und Sakko/Jacke
2. Trolley
In FRA braucht man dafuer mind. 4 Boxen:
1. Laptop
2. Laptop Tasche und Jacke
3. Trolley
4. Fluessigkeiten, Handy, etc.
Somit sinkt die Kapazität einer Kontrollspur mangels aktueller Technik um 50%.


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