Transall 2.0?
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Europäer planen eigenen Hercules-Nachfolger

Luftwaffe C-130J
Luftwaffe C-130J, © Lockheed Martin

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ORLÉANS - Gerade hat die C-130 Hercules mit Deutschland auch die letzte Bastion in Europa erobert, da wird bereits über ihre Nachfolge diskutiert. Viel weiß man noch nicht, nur eins ist klar: Der nächste taktische Transporter soll wieder aus Europa kommen. Das Projekt hat bereits einen Arbeitstitel.

Die Hercules ist ein Dauerbrenner: Älter als selbst die Transall C-160, wird sie seit mehr als 60 Jahren ohne Unterbrechung gebaut. Weltweit ist die robuste Viermot anzutreffen, und in Gestalt der C-130J Super Hercules wird das auch in den kommenden Jahrzehnten noch so bleiben.

Selbst die deutsche Luftwaffe ist seit diesem Frühjahr stolzer Betreiber dieses Musters, das bei der Bundeswehr, neben dem größeren Airbus A400M, die Transall für taktische Transportaufgaben abgelöst hat.

Denn im Gegensatz zur "Herc", die in ihrer langen Karriere ständig weiterentwickelt wurde, blieb die "Trall" Zeit ihres Daseins technisch weitgehend in den 60er-Jahren stecken.

Future Mid-Size Tactical Cargo

Doch auch, wenn die C-130 ihren Nutzern noch für viele Jahre treue Dienste leisten wird, so scheint das Muster doch allmählich ausentwickelt. In Europa denkt man deshalb bereits über die Erbfolge nach - und die soll, nach Möglichkeit, wieder einem europäischen Entwurf die Bühne bereiten.

Der Name für dieses Vorhaben lautet Future Mid-Size Tactical Cargo (FMTC). Dessen Notwendigkeit wurde bereits im November des vergangenen Jahres vom Rat der Europäischen Union festgestellt.

Jetzt kommt erstmals etwas Schwung in das Projekt: Am 23. Juni unterschrieben militärische Vertreter aus Frankreich, Deutschland und Schweden im französischen Orléans eine Vereinbarung, die dem FMTC "made in Europe" den Weg ebnen soll. Ziel ist es demnach, zwischen 2026 und 2027 mit der Entwicklung zu beginnen und das neue Flugzeug ab 2040 an den Start zu bringen.

Frankreich hat den Hut auf

Perspektivisch soll das FMTC die dann noch aktiven Hercules und CASA CN-235 ablösen und den größeren Airbus A400M bei Transportmissionen nach unten ergänzen. Das nun unterzeichnete Abkommen macht es nach offiziellen Angaben nun möglich, Design und Spezifika des künftigen Transporters zu definieren.

Als nächster Schritt sind Studien zur industriellen Machbarkeit geplant. Die Koordination soll vorerst in den Händen Frankreichs liegen. Weitere Länder könnten sich dem Projekt schon bald anschließen, heißt es.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Lufthwaffe | 09.07.2022 08:27

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Beitrag vom 13.07.2022 - 01:50 Uhr
Und mal wieder haben die Franzosen den Hut auf, langsam sollten wir mal anfangen uns durchzusetzen. FCAS scheitert wahrscheinlich auch nur an der Arroganz der Franzosen.


Warum? Dann tragen die Franzosen auch die verantwortung wenn nicht läuft, oder?
Beitrag vom 11.07.2022 - 14:02 Uhr
Und mal wieder haben die Franzosen den Hut auf, langsam sollten wir mal anfangen uns durchzusetzen. FCAS scheitert wahrscheinlich auch nur an der Arroganz der Franzosen.
Beitrag vom 10.07.2022 - 20:49 Uhr
Schon seltsam.
Während von der Herc immer noch fabrikneue Exemplare vom Band laufen und somit Handlungsdruck eher am unteren Ende des Spektrums existiert ist bei den Super Heavy´s nur alter Schrott unterwegs (auch die C5M, trotz allem Facelift im Cockpit).
DA sehe ich erstmal Handlungsbedarf.
Zumal die Niederlande mit ihrem Einkauf bei Embraer aufgezeigt haben, das selbst in Europa schon fertige alternativen bevorzugt werden.


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