Flug LA2213
Älter als 7 Tage

Kollision in Lima ging Notfallübung voraus

LIMA - Nach der tödlichen Kollision eines Airbus A320neo mit einem Löschfahrzeug ist der Flughafen von Lima wieder geöffnet. Bei dem Zwischenfall sind am Freitag (Ortszeit) zwei Feuerwehrleute getötet worden, zahlreiche Insassen des Flugzeugs wurden verletzt. Der Unfall geht offenbar auf eine Einsatzübung zurück.

Lima, 18. November 2022: Latam Chile Flug 2213 nach Juliaca nimmt auf Startbahn 16 Fahrt auf. Bei rund 125 Knoten brechen die Piloten den Startlauf ab - der Runway wird von einer Feuerwehrkolonne mit Blaulicht gekreuzt.

Die Vollbremsung kann die Kollision nicht verhindern. Der Airbus kracht mit hoher Geschwindigkeit in das dritte Fahrzeug. Zwei Feuerwehrleute im Löschfahrzeug sind auf der Stellt tot. Im Airbus ziehen sich 40 der 108 Insassen Verletzungen zu, 24 Menschen werden in Krankenhäuser gebracht.

Flug LA2213, © TSL
 
Der Airbus A320neo CC-BHB aus dem Produktionsjahr 2017 ist mit schweren Kollisions- und Brandschäden am rechten Triebwerk, Tragflächen und Rumpf wohl ein Abschreiber.

Wie konnte es zu alldem kommen? Ursache ist offenbar eine zwischen Flughafenfeuerwehr, Airportbetreiber und Flugsicherung koordinierte Notfallübung.

"Am 18. November hat das Feuerwehrteam im Laufe des Vormittags und bis zum Beginn der Übung alle notwendigen Vorkehrungen für die Durchführung dieses Manövers getroffen", teilte der Flughafenbetreiber Lima Airport Partners auf Twitter mit. An dem Konsortium ist auch der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport beteiligt.

Freigabe oder keine Freigabe

Dabei gab es offenbar größere Abstimmungsprobleme. Die Übung hätte laut der staatlichen Flughafenverwaltung CORPAC strikt "außerhalb der aktiven Betriebsflächen" stattfinden sollen. "Kein Fahrzeug hatte die Genehmigung, auf den Runway einzufahren."

An dieser Darstellung bestehen allerdings Zweifel. Nach Medieninformationen hatte der Tower der Kolonne die Querung der Landebahn Momente vor dem Unfall genehmigt. Das OK soll aber nicht der Lotse gegeben haben, der LA2213 zuvor die Startfreigabe erteilt hatte.

Der Flughafen hat in der Nacht auf Sonntag nach abgeschlossener Spurensicherung und einer aufwendigen Bergung des Airbus-Wracks den Betrieb wieder aufgenommen. An der Unfallstelle musste der Flughafenbetreiber Teile des Pistenbelags wegen der hohen Temperatureinwirkung erneuern.
© aero.de | Abb.: CCTV | 21.11.2022 07:15


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