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SAS sieht Licht am Ende des Tunnels

SAS Airbus A350-900
SAS Airbus A350-900, © Airbus

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STOCKHOLM - SAS saniert unter US-Insolvenzrecht ihre Finanzen. Der Lufthansa-Partner aus Skandinavien erzielt Fortschritte: Konzernchef Anko van der Werff will das Kapitel 11 bei SAS 2023 schließen, wenn auch einige Monate später als erwartet. Die Airline hat mit weiteren Leasingpartnern Verträge nachverhandelt.

Anko van der Werff unterzieht SAS einer Kernsanierung: "SAS Forward" soll Kosten senken und die Kapitalausstattung der Airline verbessern. In einer Eigenverwaltung nach Kapitel 11 der US-Insolvenzordnung setzt SAS die Pläne seit 5. Juli mit mehr Wumms durch.

Inzwischen sieht SAS Licht am Ende des Tunnels, auch wenn sich das Verfahren in die Länge zieht. "SAS strebt einen Abschluss des gerichtlich überwachten Verfahrens im zweiten Halbjahr 2023 an", teilte van der Werff am Mittwoch am Firmensitz bei Stockholm mit.

Im Juni hatte das Management die Eckpunkte seiner Bilanzsanierung mit der Drahtbürste skizziert. Konkret will SAS Schulden und Anleihen im Gesamtwert von 1,9 Milliarden Euro in Eigenkapital wandeln und neue Aktien im Umfang von "nicht weniger" als umgerechnet 910 Millionen Euro ausgeben.

Die Airline hat für die Dauer des Chapter-11-Verfahrens eine Brückenfinanzierung über 700 Millionen US-Dollar des US-Finanzinvestors Apollo erhalten - die Hälfte davon ist im September geflossen.

Viel hängt vom Verhalten der staatlichen Anteilseigner ab. Und hier ist offenbar gerade Bewegung in die Sache gekommen.

"SAS hat Unterstützung der schwedischen, dänischen und norwegischen Regierung für den Sanierungsplan erhalten", teilte SAS mit. "Alle drei Staaten haben ihre Absicht bekundet, Forderungen gegen SAS in Eigenkapital umzuwandeln." Dänemark werde unter Umständen sogar neues Kapital in SAS stecken.

SAS flöht Leasingverträge

Der Schritt bedeutet eine zumindest vorübergehende Rückkehr von Norwegen in den Kreis der SAS-Aktionäre. Norwegen hatte sich zwischen 2016 und 2018 bei SAS zurückgezogen, Schweden und Dänemark verblieben mit je 21,8 Prozent an der Seite der Airline. In der Krise half Oslo SAS gleichwohl mit einem Kredit über 150 Millionen Euro aus.

Parallel kommt SAS bei der Nachverhandlung bestehender Leasingverträge voran - inzwischen hat die Airline mit 13 Leasingfirmen neue Konditionen für 46 Flugzeuge vereinbart. Von einigen Flugzeugen will sich die Airline trennen, unter anderem steht gerade eine junge A350-900 von SAS zum Verkauf.

Deutliches Passagierplus

Im Schlussquartal des laufenden Geschäftsjahres (Oktober) hat SAS erneut rund 150 Millionen Euro Verlust eingefahren. Im Gesamtjahr liefen 645 Millionen Euro als Fehlbetrag auf. Die Verkehrskurve zeigt auch bei SAS wieder klar nach oben - von August bis Oktober transportierte die Airline bei 76 Prozent Auslastung 5,4 Millionen Passagiere, 55 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
© aero.de | Abb.: Airbus | 01.12.2022 07:32


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