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CO2-Rechnung weiter nur für Flüge in der EU

Lufthansa Airbus A350-900
Lufthansa Airbus A350-900, © Lufthansa

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BRÜSSEL - Europas Fluggesellschaften stehen höhere CO2-Ausgaben ins Haus: 2026 endet die Zuteilung kostenfreier Emissionszertifikate. Darauf haben sich EU-Paralament und EU-Kommission in Verhandlungen geeinigt. Die Ausgleichspflicht gilt weiterhin nur für Flüge innerhalb der EU-Grenzen - vorerst.

Im Ringen um zusätzliche Klimaschutzbeiträge der Luftfahrt steht ein Kompromiss: Unterhändler der EU-Kommission und des EU-Parlaments haben sich auf ein Ende kostenfreier CO2-Zertifikate verständigt. Schon ab 2024 wird die Zuteilung sinken.

Fluggesellschaften müssen ihre CO2-Emissionen von Flügen innerhalb der EU zwar schon seit 2012 mit CO2-Zertifikaten unterlegen, erhielten im Handelssystem EU-ETS zuletzt aber Freikontingente von bis zu 82 Prozent des CO2-Emissionsvolumens von 2005, das als Referenzwert diente.

Lufthansa hatte im Vorkrisenjahr 2019 63 Prozent ihrer Emissionen innerhalb der EU durch einen Zukauf von Zertifikaten beglichen. Bei den Netzwerkairlines fielen hierfür 57 Millionen Euro Kosten an, Eurowings gab weitere 53 Millionen Euro für CO2-Zertifikate aus. Der CO2-Preis ist seither allerdings stark gesteigen.

Langstrecken bleiben außen vor

Ausgleichspflichtig bleiben vorerst weiterhin nur Flüge innerhalb der EU. Langstrecken fallen unter das von der ICAO entwickelte CORSIA-Schema. Die EU-Kommission will dessen Fortschritte allerdings zum 1. Juli 2026 prüfen - und die Regeln im Zweifel doch einseitig verschärfen.

Langstreckenairlines wie Lufthansa hatten für den Fall einer Einbeziehung von Langstrecken vor extremen Wettbewerbsverzerrungen und dem weiteren Verlust von Passagierströmen an Interkontdrehkreuze außerhalb der EU gewarnt.

Fliegt Lufthansa etwa einen Passagier von Madrid über Frankfurt nach Bangkok, fallen für das erste Leg innerhalb der EU bereits innerhalb der bisherigen Regelung CO2-Kosten an. Fliegt der gleiche Passagiere mit Turkish Airlines über Istanbul, ist kein Abschnitt des Flugs zertifikatpflichtig.

Ein Stück weit können Airlines ihre Ausgaben an der CO2-Börse in Zukunft wieder reinholen. Das EU-Papier sieht eine Anrechenbarkeit von Investitionen in alternative Treibstoffe (SAF) vor. Hierfür werden von 2024 bis 2030 rund 20 Millionen CO2-Zertifikate reserviert.
© aero.de | Abb.: FBB, Airbus | 08.12.2022 07:18

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Beitrag vom 08.12.2022 - 18:37 Uhr
ich liebe dieses scheinheilige Greenwashing, und immer schön ins eigene Knie schießen...:
"Fliegt Lufthansa etwa einen Passagier von Madrid über Frankfurt nach Bangkok, fallen für das erste Leg innerhalb der EU CO2-Kosten an. Fliegt der gleiche Passagiere mit Turkish Airlines über Istanbul, ist kein Abschnitt des Flugs zertifikatpflichtig." Macht doch voll Sinn...

Das hat ein Kompromiss nun einmal so an sich, dass keiner wirklich zufrieden ist. Für die Klimaschützer zu wenig, für die europäischen Drehkreuz-Airlines ein Wettbewerbsnachteil. Aber es hätte auch schlimmer kommen können...
Beitrag vom 08.12.2022 - 09:30 Uhr
ich liebe dieses scheinheilige Greenwashing, und immer schön ins eigene Knie schießen...:
"Fliegt Lufthansa etwa einen Passagier von Madrid über Frankfurt nach Bangkok, fallen für das erste Leg innerhalb der EU CO2-Kosten an. Fliegt der gleiche Passagiere mit Turkish Airlines über Istanbul, ist kein Abschnitt des Flugs zertifikatpflichtig." Macht doch voll Sinn...


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