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EU wittert Sanktionsbruch bei 777-Transaktion

Aeroflot Boeing 777-300ER
Aeroflot Boeing 777-300ER, © Anna Zvereva, CC

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BRÜSSEL - Aeroflot hat einer irischen Leasingfirma nach eigenen Angaben zehn 777-300ER abgekauft. EU-Sanktionen erlauben solche Transaktionen nur in eng gesteckten Grenzen. Die EU-Kommission hat deswegen Klärungsbedarf mit Dublin - die irische Regierung will von dem Vorgang aus der Presse erfahren haben.

Aeroflot hat nach eigenen Angaben Ende Dezember zehn Boeing 777-300ER erworben. Die Flugzeuge gehörten bis dato einer irischen Tochterfirma der russischen VEB-Leasing und waren an Aeroflot vermietet.

Der Vorgang ruft die EU-Kommission auf den Plan. Brüssel fordert Aufklärung von der irischen Regierung, meldet die "Business Post".

EU-Sanktionen, mit denen Brüssel seit 2022 die russische Aggression gegen die Ukraine abstraft, sehen die Möglichkeit sogenannter Buyouts von Leasingflotten durch russische Airlines zwar ausdrücklich vor - setzen dafür allerdings enge Grenzen.

Eine entsprechende Öffnungsklausel im EU-Sanktionspaket greift nur für Flugzeuge, die russischen Airlines bis 26. Februar 2022 im sogenannten Finanzierungsleasing überlassen worden sind und sich weiter in Russland befinden. Diese Maschinen können gegen eine "marktgerechte" Einmalzahlung mit Erlaubnis der Behörden den Eigentümer wechseln.

Die entsprechenden Genehmigungen stellt in Irland das Department of Enterprise aus. Dort will man von der Transaktion erst aus der Presse erfahren haben. Man arbeite daran, "den Wahrheitsgehalt der Berichte zu überprüfen und den gesamten Sachverhalt aufzuklären", sagte ein Sprecher der Regierungsbehörde der "Business Post".

Aeroflot braucht eigene Großraumjets

Die Eigentumsfrage ist von hoher praktischer Bedeutung. Aeroflot hatte vor dem russischen Angriff auf die Ukraine ihre Interkontflotte größtenteils bei westlichen Firmen geleast. Die Verträge sind wegen der Sanktionen inzwischen gekappt, außerhalb Russlands drohen Aeroflot Festsetzung und Entzug der Flugzeuge.

Einen Verlust will Aeroflot lieber nicht riskieren - die Airline hatte ihre geleasten 777-300ER 2022 überwiegend auf Inlandsstrecken eingesetzt.
© aero.de | Abb.: Anna Zvereva, CC | 19.01.2023 06:43


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