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Aeroflot kauft A330 aus Leasingverträgen

Aeroflot Airbus A330-300
Aeroflot Airbus A330-300, © Ingo Lang

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MOSKAU - Aeroflot hat acht Airbus A330-300 aus laufenden Leasingverträgen herausgekauft. Die Airline machte von einer neuen Öffnungsklausel im EU-Sanktionspaket Gebrauch - und wird die Flugzeuge auf Auslandslinien einsetzen.

Der Konflikt zwischen Leasingfirmen und russischen Airlines ist um acht A330-300 kleiner. Aeroflot hat die Flugzeuge von Vistavia Ireland und Aviasky Airline gerade abgelöst.

Mit der Übernahme der Flugzeuge komme Aeroflot "ihren Vertragspflichten nach", erklärte die staatliche Airline der Nachrichtenagentur "Reuters" am Freitag. Aeroflot verfügt über insgesamt zwölf A330-300. Die acht jetzt übernommenen Flugzeuge liefen bisher unter einem Finanzierungsleasing.

Für dieses Modell hatte die EU im April eine Buyout-Möglichkeit geschaffen: Airlines können die Flugzeuge "nach vollständiger Begleichung" der ausstehenden Raten ins Eigentum übernehmen.

Aeroflot will mit den A330 im Sommer ihre Frequenzen nach Istanbul und Antalya auf je drei Flüge pro Tag verdichten. Die Airline wagt sich derzeit fast ausschließlich mit eigenen Flugzeugen ins Ausland, um Festsetzungen durch Leasingfirmen zu entgehen.

Sanktionen nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine zwangen EU-Leasingfirmen zur Abwicklung ihrer Russlandgeschäfte bis 28. März. Die russische Regierung blockiert bisher die Rückgabe von Leasingflugzeugen, Leasingfirmen und ihren Versicherern drohen zweistellige Milliardenschäden.

Die Unternehmen sind allerdings unterschiedlich stark betroffen. AerCap hatte zum Zeitpunkt des russischen Überfalls auf die Ukraine 135 Maschinen und 14 Triebwerke an russische Fluggesellschaften vermietet.

Die US-Firma ALC schrieb aus dem Russlandgeschäft im April 21 eigene und sieben verwaltete Flugzeuge ab. Gesamtschaden: rund 800 Millionen US-Dollar.

Der irische Lessor Avolon kommt glimpflicher davon. Von 14 nach Russland vermieteten konnte Avolon laut einer Mitteilung vom Dienstag immerhin vier wieder in Besitz nehmen und die Abschreibung so auf 304 Millionen US-Dollar begrenzen.
© aero.de | 16.05.2022 06:39

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Beitrag vom 17.05.2022 - 18:00 Uhr
Funktioniert das wirklich so, wie es hier dargestellt wird bzw. wie es Aeroflot zu beabsichtigen scheint? Kann Aeroflot mit diesen gekauften Flugzeugen in andere Länder fliegen, ohne dass diese beschlagnahmt werden?

Ich dachte, Beschlagnahmungen dienen auch der Entschädigung - Aeroflot hat noch zahlreiche andere Flugzeuge gestohlen und nicht nachträglich gekauft/bezahlt. Wäre das nicht vergleichbar mit anderen Fällen, bei denen Flugzeuge beschlagnahmt wurden, weil beispielsweise die Flughafengebühren oder Ähnliches nicht bezahlt wurden?
Beitrag vom 17.05.2022 - 13:39 Uhr
Interessanter Artikel für jene die ernsthaft glauben das Russland jemals wieder ein eigenes Flugzeug in die Luft bringen wird:

Industrie "rostet vor sich hin"

Ein Bericht, den der frühere Weltbank-Ökonom Branko Milanovic nicht bestätigen, aber erklären kann: Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat Russland sich wirtschaftlich vor allem auf seine natürlichen Rohstoffe und die Landwirtschaft konzentriert. Erdöl, Gas, Weizen und Getreide - das hat Russland, das kann Russland. Aber Industrie und Technologie? Das roste seit 30 Jahren vor sich hin, schreibt Milanovic in seinem Blog. "Fast alles, was fortschrittlich ist, hängt von westlicher Technologie ab."

 https://www.n-tv.de/wirtschaft/Podcast-Wieder-was-gelernt-Wieso-Putin-Panzer-und-Raketen-ausgehen-article23330704.html
Beitrag vom 16.05.2022 - 07:31 Uhr
@Redaktion

Erwähnenswert wäre meiner Meinung nach gewesen, dass es natürlich weiterhin keinerlei Ersatzteile gibt und auch sonst alle weiteren Sanktionen bestehen bleiben.


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