ISS-Mission verschoben
Älter als 7 Tage  

CST-100 Starliner bleibt Boeings Sorgenkind

Boeing Starliner
Boeing Starliner, © Boeing

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ARLINGTON - Verzögerungen ist man bei Boeings neuer Raumkapsel CST-100 Starliner bereits gewohnt. Nun wurde der bemannte Erstflug zur Internationalen Raumstation ISS um weitere drei Monate verschoben. Der Grund: Der Papierkram für die Zulassung dauert länger als erwartet.

Ende April hätte der CST-100 Starliner von Boeing erstmals mit zwei Astronauten zur ISS fliegen sollen. Nun ist klar: Der erste bemannte Testflug wird nun frühestens am 21. Juli stattfinden.

Das neue Zieldatum gebe der NASA und Boeing unter anderem die nötige Zeit, um Subsystemüberprüfungen und die Zertifizierung für den Testflug abzuschließen, wie die US-Raumfahrtbehörde am 29. März mitteilte.

Etwa 90 Prozent der für den Testflug benötigten Zertifizierung sei bereits abgeschlossen, der Rest soll im Frühling folgen. Bei einem Mediengespräch sagte Steve Stich, NASA-Manager für das Commercial-Crew-Programm, dass ein Element des Fallschirmsystems nochmals am Boden getestet werden müsse. Dabei geht es vor allem um den Betrieb des Rettungssystems bei einem Notabbruch.

Ziel des sogenannten Crew Flight Test (CFT) zur ISS ist es, die neue Raumkapsel von den Startvorbereitungen über den Start an der Spitze einer Atlas V von ULA bis zur Landung, einschließlich An- und Abkopplung von der Raumstation zu erproben – mit Besatzung an Bord.

Als Kommandant der Mission ist der NASA-Astronaut Barry "Butch" Wilmore vorgesehen, seine Kollegin Sunita "Suni" Williams fliegt als Pilotin mit.

Technische Probleme ziehen sich durchs Programm

Vor etwa einem Jahr, im Mai 2021, hat der Starliner seinen zweiten unbemannten Testflug zur ISS erfolgreich, aber mit kleineren Problemen absolviert. Dieser Orbital Flight Test-2 (OFT-2) war nötig gewesen, weil der erste unbemannte Flug im Dezember 2019 ein Misserfolg war.

Damals schaffte es die Kapsel nicht zur ISS, konnte aber zwei Tage nach dem Start in White Sands in New Mexico landen. Boeing musste daraufhin zahlreiche Veränderungen an dem Raumschiff vornehmen.

Der erste bemannte Flug des Starliner war ursprünglich für Ende 2017 geplant, doch schon damals gab es Probleme, unter anderem mit aerodynamischen Belastungen beim Start und neuen Software-Anforderungen. Boeing hatte, wie SpaceX, 2016 von der NASA Aufträge für die Beförderung von Astronauten zur ISS erhalten.

Die Crew Dragon von SpaceX absolvierte ihren ersten bemannten Testflug im Mai 2020 und hat seitdem sechs kommerzielle Flüge zur ISS durchgeführt.
© FLUG REVUE - UE | Abb.: Boeing | 04.04.2023 06:52


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