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Lufthansa will Investionen bei ITA nicht alleine stemmen

ITA Airbus A350-900
ITA Airbus A350-900, © Airbus

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ROM - Bis 12. Mai will Lufthansa den ITA-Deal perfekt machen. Noch tarieren Lufthansa und Italien weiter die künftigen Rechte und Pflichten eines Aktionärsvertrags aus. Nach Medieninformationen pocht Lufthansa auf Zuschüsse zu Investitionen. Denn die kann ITA kaum selbst stemmen.

Lufthansa und Italien hatten sich anfangs bis 24. April Zeit für eine Einigung über ITA Airways gegeben. Der Stichtag kam und ging. Und auch mit der Nachfrist wird es langsam eng - die läuft an diesem Freitag ab.

Nach Informationen der Tageszeitung "Corriere Della Sera" ist mit Unterschriften wohl erst nächste Woche zu rechnen. Immerhin: Lufthansa und italienisches Finanzministerium trennen inzwischen nur noch "technische Details" von einer Einigung, schreibt das Blatt.

Lufthansa will laut Kreisen erst 40 Prozent an ITA übernehmen und sich den Zugriff auf die übrigen Anteile per Option verbriefen lassen. Wenn ITA wie vorgesehen in zwei Jahren die Gewinnschwelle überschreitet, könnte Lufthansa die Airline gegen 2026 komplett in den Konzernverbund holen.

Ein Knackpunkt: Italien will auch in dieser "Phase 2" des Deals nicht ganz bei ITA von Bord, Rom soll sich einen dauerhaften Sitz im Verwaltungsrat auserbeten haben.

1,5 Milliarden Euro - woher nehmen?

Laut "Corriere Della Sera" ringen Lufthansa und Italien zudem um Investionen. ITA wird bis 2027 allein 1,5 Milliarden Euro in neue Flugzeuge und ihre IT stecken. Aus eigener Kraft kann ITA die Mittel kaum aufbringen, die Airline hat 2022 rund 550 Millionen Euro operativen Verlust eingeflogen, für 2023 gehen Schätzungen noch von rund 300 Millionen Euro Fehlbetrag aus.

Lufthansa dürfte ITA beim Einstieg zwar mit rund 250 Millionen Euro Eigenkapital ausstatten. Zumindest bis zu einer Komplettübernahme sieht man in Frankfurt den Noch-Hauptaktionär Italien bei Investionen aber offenbar weiter in Pflicht.

"Sehr effizient aufgestellt"

Lufthansa-Chef Carsten Spohr wittert "gute Erfolgsaussichten" in Italien. "ITA ist nicht zu verwechseln mit der früheren Alitalia", heißt es in der vorab veröffentlichten Rede des Vorstandschefs zur Hauptversammlung am Dienstag. ITA sei "mit 3.900 Mitarbeitern und 70 Flugzeugen" in Rom und Mailand "sehr effizient aufgestellt".
© aero.de | Abb.: Airbus | 09.05.2023 08:49


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