Abwärtstrend bei Luftfracht gestoppt

FRANKFURT - Luftfrachtunternehmen mussten nach der Sonderkonjunktur in der Pandemie 2023 herbe Einbußen bei Tonnage und Raten verkraften. Nach Verbandsangaben ist der akute Abwärtstrend vorerst gebrochen - im Sommerquartal zog der Luftfrachtumschlag an deutschen Flughäfen unerwartet deutlich an.

Vorsichtig optimistisch blickt der Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands (VACAD) auf die jüngsten Entwicklung des deutschen Luftfrachtmarkts.

"Der Abwärtstrend scheint zunächst gestoppt, die Tonnage-Zahlen stabilisieren sich auf etwas niedrigerem Niveau und wiesen zuletzt eine leicht positive Tendenz auf", teilte der Verband am Montag mit.

Gegenüber dem zweiten Quartal 2023 ist die in Deutschland umgeschlagene Luftfracht im dritten Quartal wieder leicht gestiegen, liegt aber weiter unter dem Vorjahresniveau.

415.069 Tonnen Luftfracht haben die VACAD-Mitgliedsunternehmen im dritten Quartal an den deutschen Verkehrsflughäfen abgefertigt. "Das bedeutet einen Zuwachs von 9,1 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2023", so der Verband. Gemessen am Vorjahreszeitraum wurden rund 6,5 Prozent weniger Waren bewegt.

"Die aktuelle weltpolitische Lage beobachten wir mit großer Sorge", sagte VACAD-Vorsitzender Claus Wagner. Die Geschehnisse im Nahen Osten würden sich "aller Voraussicht nach" aber "nicht im großen Ausmaß auf die Entwicklung des deutschen Luftfracht-Bereichs auswirken".

IATA sieht positiven Trend

Mit der zuletzt positiven Entwicklung der Umschlagsmengen reihen sich die deutschen Luftfrachtabfertiger in einen globalen Trend ein. Auch die International Air Transport Association (IATA) vermeldete kürzlich einen Aufschwung.

Demnach ist die weltweite Luftfracht-Nachfrage im August erstmals seit Februar 2022 wieder gestiegen. Treiber ist insbesondere der massive Zuwachs an Belly-Kapazität.