Katastrophenschutz
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Feuerwehrverband fordert mehr Löschflugzeuge

Airbus C295 als Löschflugzeug
Airbus C295 als Löschflugzeug, © Airbus

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BERLIN - Bei größeren Wald- und Flächenbränden sind Löschflugzeuge oder Hubschrauber unverzichtbar. Hat Deutschland genug solcher Maschinen? Der Feuerwehrverband hat da seine Zweifel - und macht konkrete Vorschläge für den Aufbau neuer Stützpunkte für den Bevölkerungsschutz.

Die EU-Staaten können bei Waldbränden auf eine gemeinsame Flugzeugflotte zurückgreifen - der Deutsche Feuerwehrverband hat sich für die Stationierung weiterer solcher Maschinen in Deutschland ausgesprochen.

"Man kann sicherlich darüber nachdenken, ob man solche Flugzeuge in Deutschland stationiert, wie es das Land Niedersachsen bereits getan hat", sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse der Deutschen Presse-Agentur.

In Braunschweig stehen zwei kleinere Löschflugzeuge für Einsätze in Deutschland, aber auch innerhalb der EU bereit. Im vergangenen Jahr hatte es etwa im Harz und Brandenburg größere Wald- und Flächenbrände gegeben, aber zum Beispiel auch in Griechenland.

"Hier in Deutschland bestände beispielsweise die Möglichkeit, auf dem ehemaligen sowjetischen Flugplatz Welzow in Brandenburg solch eine Einheit zu stationieren", sagte Banse. Das Innenministerium in Brandenburg teilte mit, die überwiegende Mehrheit der Fachleute sehe in Löschflugzeugen keinen echten Nutzen.

Das Land setze stattdessen neben der Brandbekämpfung am Boden auf Hubschrauber, "da diese in der Regel schneller, häufiger und gezielter löschen können".

Löschflugzeuge oder Hubschrauber?

Ob Flugzeuge oder Hubschrauber angeschafft würden, sei zurzeit nicht so erheblich, sagte Banse. "Hauptsache, wir haben überhaupt genügend Mittel. Da hapert es im Augenblick, da die Beschaffung der zusätzlichen vorgesehenen und geeigneten Polizeihubschrauber offensichtlich nicht zeitnah umgesetzt werden kann."

Banse weiter: "Mittelfristig sollten wir uns aber auch in Deutschland Gedanken machen, ob die Möglichkeit besteht, im Zuge des EU-RescEU-Verfahrens einen größeren Stützpunkt des europäischen Bevölkerungsschutzes zu realisieren. Hier ginge es um weitaus mehr als nur Löschflugzeuge." Unter dem EU-Programm RescEU ist das EU-Katastrophenschutzverfahren zu verstehen.

Der Verbandschef sprach sich zugleich für eine engere Zusammenarbeit der Feuerwehren in Europa aus. In den nächsten Monaten werde es ein Treffen der Feuerwehrverbands-Präsidenten aller EU-Länder geben. "Wir wollen keine neue Organisation gründen", sagte Banse. Es gehe darum, gemeinsame Standpunkte zu ermitteln und mit einer Stimme gegenüber der EU-Kommission aufzutreten.
© dpa, aero.de | Abb.: Airbus | 06.01.2024 10:11

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Beitrag vom 07.01.2024 - 00:43 Uhr
Löschflugzeuge erscheinen in Deutschland wenig sinnvoll. Hubschrauber sind wesentlich flexibler, sie können überall Wasser aus natürlichen Gewässern aufnehmen oder überall dort mit Löschmittel betankt werden, wo man es hinschaffen kann. Die großen Feuer in der Sächsischen Schweiz z.B. wurden von Straßenkreuzungen und Bolzplätzen aus bekämpft.

Selbst kleine Löschflugzeuge wie Air Tractors sind da klar im Nachteil, sie brauchen eine Infrastruktur und zumindest einen Graslandeplatz. Die Tank- und Flugzeiten sind viel länger.

Löschamphibienflugzeuge wären nur in bestimmten Regionen sinnvoll, z.B. im seenreichen Nordostdeutschland.

Und große "Löschbomber" auf Basis alter Airliner kann man gleich streichen, das würde sich in Deutschland nicht rentieren.
Beitrag vom 06.01.2024 - 21:42 Uhr
Cargolux kann da bestimmt helfen. Die haben doch gerade das erste Feuerlöschflugzeug in Dienst gestellt.


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