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Warnstreik an DHL-Drehkreuz Leipzig-Halle

DHL in Leipzig
DHL in Leipzig, © Deutsche Post

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LEIPZIG - An den Flughäfen in Leizig-Halle und Dresden stehen die Zeichen auf Streik. Ab Sonntagabend hat die Gewerkschaft Verdi dort die Beschäftigten aufgerufen, ihre Arbeit vorübergehend niederzulegen. Passagiere müssen an beiden Flughäfen zu Wochenbeginn mit Ausfällen rechnen.

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Mitteldeutschen Flughafen AG ab Sonntag 18.00 Uhr zu einem 30-stündigen Ausstand aufgerufen. "Es wird zu starken Einschränkungen im Passagierverkehr kommen", teilte die Flughafengesellschaft auf ihrer Internetseite mit.

Für nähere Informationen zu den jeweiligen Flugverbindungen sollten sich Fluggäste an ihre Fluggesellschaft oder ihren Reiseveranstalter wenden, hieß es.

Laut Verdi haben die Tarifverhandlungen bisher keine Annäherung gebracht. Die Löhne der Beschäftigten lägen bis zu einem Viertel unter den Einkommen an anderen Flughäfen, erklärte Verhandlungsführer Paul Schmidt.

Der Arbeitgeber habe eine Inflationsausgleichszahlung von 1.200 Euro sowie ein Lohnplus von 1,5 Prozent angeboten. Doch sollen zugleich über einen "Zukunftstarifvertrag" im Zuge der Sanierung der Flughafengesellschaft freie Tage, Zuschläge und Sonderzahlungen gestrichen und die Arbeitszeit verlängert werden. Schmidt: "Das ist eine absolute Unverschämtheit."

Flughafen: Forderungen nicht darstellbar

Die Gewerkschaft fordert einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro sowie für alle Beschäftigten einen Festbetrag von 650 Euro pro Monat mehr.

Dies sei weder mit der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens noch mit den erforderlichen Restrukturierungsprozessen vereinbar, erklärte der Sprecher der Flughafen AG, Uwe Schuhart. "Streiks, die den Passagier- und Frachtbetrieb beeinträchtigen oder gar lahmlegen könnten, werden die angespannte Lage verschärfen."

Wegen des Ausstands ist den Angaben zufolge mit "schwerwiegenden Auswirkungen" auf den gesamten Betrieb zu rechnen - also auch auf den Frachtverkehr. Der Flughafen Leipzig-Halle ist nach Angaben der Betreiber das viertgrößte Luftfrachtdrehkreuz in Europa.

Laut Verdi ist mit dem Flughafenbetreiber ein Notbetrieb vereinbart, etwa um Gefahr für Leib und Leben abzuwenden und medizinisch wichtige Transporte zu gewährleisten. Der Ausstand wird voraussichtlich bis Dienstag 0.00 Uhr dauern.
© dpa | Abb.: DHL | 27.01.2024 15:43

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Beitrag vom 28.01.2024 - 10:56 Uhr
Wieder so ein Fall, bei dem Arbeitgeber nicht begreifen, dass sei mittel- udn langfristig den Arbeitskräftemangel selbst generieren. Kosten sparen, indem man schlechte Bezahlung mit schlechten Arbeitsbedingungen kombiniert und mit der wirtschaftlichen Lage begründet. Ein Ritual, dass letztlich nur zu mehr wirtschaftlichen Schäden führt, begründet in kurzfristigem Gewinnstreben.

Dieser Beitrag wurde am 28.01.2024 11:07 Uhr bearbeitet.


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