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Die EU-Kommission wird diesen Mittwoch ihre Entscheidung bekanntgeben, ob Lufthansa die staatliche italienische Airline ITA übernehmen darf.
Die Regierung in Rom will sich dazu gemeinsam mit den Konzernchefs Carsten Spohr und Antonino Turrichi gegen Mittag (12:30 Uhr) in einer Pressekonferenz äußern.
Der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Spohr rechnete laut Medienberichten schon vor rund einem Monat damit, dass Brüssel die Übernahme genehmigen wird. Laut Kreisen erzielten die Parteien im Juni einen Durchbruch. Lufthansa soll der EU-Kommission zuletzt beim Zugeständnisse beim Wettbewerbsschutz auf Transatlantikstrecken aus Rom gemacht haben.
Die Pläne für einen Einstieg des deutschen Traditionsunternehmens bei der bisherigen italienischen Konkurrenz gibt es seit mehr als einem Jahr.
Die Italia Trasporto Aereo (ITA) ging 2020 aus der staatlichen Fluggesellschaft Alitalia hervor, die schwer in Turbulenzen geraten war. Zurzeit hat das Unternehmen noch etwa 4.500 Beschäftigte. Der Lufthansa-Konzern zählt fast 99.000 Mitarbeiter.
Die EU-Kommission hatte Bedenken, dass sich bei der Lufthansa auf transatlantischen Langstreckenflügen und auf der Kurzstrecke zwischen Italien und mitteleuropäischen Ländern zu viel Marktmacht konzentrieren könnte.
Update 08:20 Uhr: Grünes Licht aus Brüssel
Die Zeitung "Corriere Della Sera" berichtete in der Nacht auf Dienstag über eine bevorstehende Freigabe des Lufthansa-ITA-Deals. Eine entsprechende Erklärung der EU-Kommission werde gegen 11:45 Uhr erwartet.
Verabredete Abhilfemaßnahmen zum Wettbewerbsschutz sollen die Fluggesellschaften demnach innerhalb der nächsten vier Monate in Gang setzen. Lufthansa und ITA werden sich laut Kreisen unter anderem zur Abtretung von bis zu 17 Start- und Landerechten in Mailand-Linate verpflichten und einem neuen Wettbewerber auf der Langstrecke in Rom Starthilfe geben.
Noch vor Jahresende kann Lufthansa per Kapitalerhöhung die ersten 41 Prozent des ITA-Kapitals zeichnen.
In einem zweiten Schritt wird Lufthansa die Anteile auf 90 Prozent hochfahren - die übrigen 10 Prozent gibt Italien unter dem Plan bis 2033 an Lufthansa frei, sofern vereinbarte Zielmarken erreicht werden. Die Gesamttransaktion hat einen Wert von 829 Millionen Euro - deutlich weniger als Italien zunächst für ITA zu erzielen gehofft hatte.
ITA Airways soll vom SkyTeam in die Lufthansa-Allianz Star Alliance wechseln und das Transatlantikbündnis A++ verstärken, das Lufthansa mit United Airlines und Air Canada unterhält.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 02.07.2024 18:30
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