Hohe Standortkosten
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Lufthansa-Chef: Prag attraktiver als Leipzig/Halle

Eurowings Airbus A321neo
Eurowings Airbus A321neo, © Eurowings

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LEIPZIG - Ryanair zieht Kapazität vom BER ab. Zwei Berliner Boeing 737-800 teilt die irische Günstigairline ab Sommer 2025 kostengünstigeren EU-Standorten zu. Enorme Standortkosten lassen auch Lufthansa stärker über die deutschen Grenzen hinaus denken. Das spürt der Standort Leipzig/Halle.

"Horrende Zugangskosten": Ryanair will ihre BER-Flotte im Sommer 2025 von neun auf sieben Flugzeuge verkleinern.

Die Airline begründet den Teilrückzug mit "horrenden Zugangskosten" - und trifft beim Flughafenbetreiber BER sogar auf Verständnis. Der hält die Kritik der Airline an überzogenen Standortkosten für "gut" nachvollziehbar.

Fliegen ist in Deutschland teuer, oft zu teuer. Abseits der Drehkreuze Frankfurt und München habe sich der deutsche Flugverkehr deswegen auch nicht erholt, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr laut "Mitteldeutscher Zeitung" bei einem Themenabend am Flughafen Leipzig/Halle. Das sei offenbar politisch gewollt.

Der Lufthansa-Chef stellt eine einfache Gleichung auf. "Um eine neue Verbindung aufzunehmen, muss sie besser sein, als die schlechteste im aktuellen Flugnetz", sagte Spohr. Viel Hoffnung auf mehr Lufthansa-Verkehr in Leipzig/Halle macht Spohr dem Flughafen dann auch nicht.

Zwar nimmt Lufthansa den Hubzubringer nach München wieder auf. Bei neuen Europastrecken rechnet sich das nur 250 Straßenkilometer entfernte Prag für den Lufthansa-Konzern aber deutlich besser. Dort kostet ein A320-Start nur 500 Euro Steuern und Gebühren - in Leipzig/Halle sind es laut Spohr 4.000 Euro mehr. Die Konzerntochter Eurowings unterhält in Prag eine Basis.

Verband fordert "Belastungsmoratorium"

Der Luftfahrtbranchenverband BDL wertet den Ryanair-Abbau in Berlin als Hallo-wach-Moment. "Die drastische Reduzierung des Angebots von Ryanair am Flughafen Berlin-Brandenburg sollte von der Bundesregierung als eindeutiges Alarmzeichen verstanden werden", sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Lang der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

Die Kostenschraube sei "überdreht". Im kommenden Jahr will die Bundesregierung noch die aufgeschobene Anhebung der Luftsicherheitsgebühren nachholen. Der Satz pro Passagier soll in der Spitze dann von 10 auf 15 Euro steigen. Der BDL fordert ein "Belastungsmoratorium" für den deutschen Luftverkehr.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 30.08.2024 06:18

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Beitrag vom 30.08.2024 - 15:39 Uhr
Bleibt abzuwarten, wie viele Passagiere bereit sind, für einen Europaflug 250 km Anfahrt nach Prag auf sich zu nehmen.

Die 1,5h Fahrt von Dresden (bzw. zum BER) sind alternativlos, wenn man etwas anderes als eine LH Group Airline fliegen möchte;-)
Aber darum geht es Herrn Spohr doch nicht :-)
Beitrag vom 30.08.2024 - 15:30 Uhr
Bleibt abzuwarten, wie viele Passagiere bereit sind, für einen Europaflug 250 km Anfahrt nach Prag auf sich zu nehmen.

Die 1,5h Fahrt von Dresden (bzw. zum BER) sind alternativlos, wenn man etwas anderes als eine LH Group Airline fliegen möchte;-)
Beitrag vom 30.08.2024 - 15:25 Uhr
Bleibt abzuwarten, wie viele Passagiere bereit sind, für einen Europaflug 250 km Anfahrt nach Prag auf sich zu nehmen.


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