BROWNSVILLE - Weiterer Rückschlag für das "Starship" von Elon Musk: Das größte jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte hat auch einen achten Testflug nicht wie geplant abschließen können. Die obere Stufe ist kurz nach dem Start exoplodiert. Das hatte Folgen für den zivilen Flugverkehr.
"Während der Aufstiegszündung von "Starship" hat das Vehikel eine rasante, nicht geplante Demontage erlitten und der Kontakt ging verloren", teilte das Raumfahrtunternehmen SpaceX mit.
"Wir werden die Daten des heutigen Fluges analysieren, um die Ursache besser zu verstehen. Wie immer liegt der Erfolg bei so einem Test darin, was wir lernen, und der heutige Flug wird uns dabei helfen, die Zuverlässigkeit des "Starship" zu verbessern."
Berichten zufolge wurden nach der Demontage herabfallende Raketenteile über dem US-Bundesstaat Florida und der Karibik gesichtet. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA stoppte zeitweise Starts und Landungen an mehreren Flughäfen in Florida.
Bereits der vorherige Testflug des "Starship" war ähnlich geendet, damals hatte es
Berichte über herabfallende Raketenteile auf der karibischen Inselgruppe Turks and Caicos gegeben.
Explosion bei achtem Starship-Testflug, © XSL An dem neuen Starttermin gab es Kritik - die FAA hatte SpaceX den Testflug erlaubt obwohl die Untersuchung des vorausgegangenen Zwischenfalls noch lief.
Auffangen der unteren Raketenstufe mit Greifarmen gelangImmerhin gelang es auch bei diesem Testflug erneut und nun schon zum dritten Mal, die untere Raketenstufe am Startturm im US-Bundesstaat Texas mit Greifarmen wieder aufzufangen. Zuvor war der Testflug in den vergangenen Tagen einmal verschoben und einmal kurzfristig abgesagt worden.
Der Booster landete zielsicher im Fangturm, © Der Booster landete zielsicher im Fangturm Erstmals war das Raketensystem im April 2023 getestet worden - und damals nach wenigen Minuten komplett explodiert. Bei weiteren Tests hatte die obere Stufe aber schon das All erreicht und war auch kontrolliert im Indischen Ozean gelandet.
"Starship" ist größer als die FreiheitsstatueDas "Starship" besteht aus zwei Teilen, die sich nach dem Start trennen: Dem etwa 70 Meter langen Booster "Super Heavy" und der ebenfalls "Starship" genannten oberen Stufe, die rund 50 Meter misst. Insgesamt ist das System größer als die Freiheitsstatue.
Beide Teile, sowohl der Booster als auch das Raumschiff, sind so konzipiert, dass sie nach der Rückkehr zur Erde wiederverwendet werden können. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will mit dem "Starship" Astronauten zum Mond schicken, während SpaceX das Ziel verfolgt, eines Tages den Mars zu erreichen.
© dpa-AFX | Abb.: SpaceX | 07.03.2025 06:14
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Beitrag vom 07.03.2025 - 15:53 Uhr
Der erfolgreiche Lander von Firefly war extrem flach.
Auf dem Landevideo von Firefly konnte man sehen, dass selbst der - trotz der extrem sauberen Landung - noch ordentlich gekippelt hat nach dem Aufsetzen. Wäre der 2 x höher als breit gewesen, hätte es den vermutlich auch grissen.
Starship ist was- 8 x höher als breit? Ich denke das landet nie erfolgreich auf dem Mond.
Musk möchte einen Bleistift senkrecht auf dem Mond landen. Da erwarte ich auch ein paar Fehlversuche.
Wenn man die englischsprachigen Medien etwas verfolgt, werden da auch mittlerweile deutlich häufiger als noch vor 1-2 Jahren Personalgewinnungsprobleme von Tesla und SpaceX genannt.
Beide haben einen relativ hohen Durchsatz an jungen Ingenieuren, die 2-3 Jahre lang mit 60-80 Wochenstunden verheizt und dann ersetzt werden.
Beide Firmen waren früher auf der Wunschliste von 1er Absolventen der amerikanischen Eliteunis ganz oben und konnten sich sowas erlauben.
Sowohl dieser mittlerweile legendär empathiefreie hire&fire Führungsstil als auch die Wandlung Musks zum rechtsgerichteten Verschwörungstheoretiker seit seiner Twitter �bernahme haben das offenbar geändert.
Sein neuer Job als Trumps Abrissbirne dürfte dieses Problem eher noch verschärfen.
Unter diesem Gesichtspunkt sind sowohl die anhaltenden Fehler beim Starship, die anhaltenden Qualitätsprobleme bei Tesla und die neu aufgetretenen Problem bei der Falcon 9 uU Ausdruck eines sich beschleunigenden Brain Drains, den Musks Verhalten in beiden Firmen ausgelöst hat.
Da muss man noch nicht mal versuchen, mit dem Starship das bei weitem am schlechtesten geeignete Design aller Zeiten intakt auf dem Mond zu landen, inklusive all der benötigten "firsts" wie in-Orbit Tankmissonen.
Es scheint für die aktuellen SpaceX Fähigkeiten schon ein Problem zu werden das Starship selbst als "leere Hülle" auch nur intakt in den LEO zu bringen.
Dieser Beitrag wurde am 07.03.2025 21:42 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.03.2025 - 14:01 Uhr
Space-X braucht ca. 10 Starts, um eine Space-X-Mondrakete für die Mondlandung zu befüllen.
Das mit der Mondlandung ist auch nicht so einfach, wenn man ein physikalisch ungeeignetes Objekt aufrecht landen möchte. Gerade scheint der nächste hohe Lander wieder umgekippt zu sein. Der erfolgreiche Lander von Firefly war extrem flach.
Selbst kleinste laterale Bewegungen lassen Objekte auf dem Mond umkippen, weil die Schwerkraft nur 1/6 ist. Nur die Schwerkraft wirkt einem Umkippen entgegen (Drehmoment durch seitliche Bewegung und Landebeinkontakt mit dem Boden).
Musk möchte einen Bleistift senkrecht auf dem Mond landen. Da erwarte ich auch ein paar Fehlversuche.
Beitrag vom 07.03.2025 - 12:18 Uhr
Betreibt hier Musk agiles Projektmanagement nach dem Motto trial and error?
Ist halt wie am Boden mit Tesla. Da wird auch versucht soviel Sensoren wie Möglich einzusparen. Dann wird der Self-Drive Mode aktiviert und man wartet auf Unfälle beim Kunden. Die kann man dann auswerten und das System verbessern. Einfach nur krank was Elon Musk da macht.
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Auf dem Landevideo von Firefly konnte man sehen, dass selbst der - trotz der extrem sauberen Landung - noch ordentlich gekippelt hat nach dem Aufsetzen. Wäre der 2 x höher als breit gewesen, hätte es den vermutlich auch grissen.
Starship ist was- 8 x höher als breit? Ich denke das landet nie erfolgreich auf dem Mond.
Musk möchte einen Bleistift senkrecht auf dem Mond landen. Da erwarte ich auch ein paar Fehlversuche.
Wenn man die englischsprachigen Medien etwas verfolgt, werden da auch mittlerweile deutlich häufiger als noch vor 1-2 Jahren Personalgewinnungsprobleme von Tesla und SpaceX genannt.
Beide haben einen relativ hohen Durchsatz an jungen Ingenieuren, die 2-3 Jahre lang mit 60-80 Wochenstunden verheizt und dann ersetzt werden.
Beide Firmen waren früher auf der Wunschliste von 1er Absolventen der amerikanischen Eliteunis ganz oben und konnten sich sowas erlauben.
Sowohl dieser mittlerweile legendär empathiefreie hire&fire Führungsstil als auch die Wandlung Musks zum rechtsgerichteten Verschwörungstheoretiker seit seiner Twitter �bernahme haben das offenbar geändert.
Sein neuer Job als Trumps Abrissbirne dürfte dieses Problem eher noch verschärfen.
Unter diesem Gesichtspunkt sind sowohl die anhaltenden Fehler beim Starship, die anhaltenden Qualitätsprobleme bei Tesla und die neu aufgetretenen Problem bei der Falcon 9 uU Ausdruck eines sich beschleunigenden Brain Drains, den Musks Verhalten in beiden Firmen ausgelöst hat.
Da muss man noch nicht mal versuchen, mit dem Starship das bei weitem am schlechtesten geeignete Design aller Zeiten intakt auf dem Mond zu landen, inklusive all der benötigten "firsts" wie in-Orbit Tankmissonen.
Es scheint für die aktuellen SpaceX Fähigkeiten schon ein Problem zu werden das Starship selbst als "leere Hülle" auch nur intakt in den LEO zu bringen.
Dieser Beitrag wurde am 07.03.2025 21:42 Uhr bearbeitet.
Das mit der Mondlandung ist auch nicht so einfach, wenn man ein physikalisch ungeeignetes Objekt aufrecht landen möchte. Gerade scheint der nächste hohe Lander wieder umgekippt zu sein. Der erfolgreiche Lander von Firefly war extrem flach.
Selbst kleinste laterale Bewegungen lassen Objekte auf dem Mond umkippen, weil die Schwerkraft nur 1/6 ist. Nur die Schwerkraft wirkt einem Umkippen entgegen (Drehmoment durch seitliche Bewegung und Landebeinkontakt mit dem Boden).
Musk möchte einen Bleistift senkrecht auf dem Mond landen. Da erwarte ich auch ein paar Fehlversuche.
Betreibt hier Musk agiles Projektmanagement nach dem Motto trial and error?
Ist halt wie am Boden mit Tesla. Da wird auch versucht soviel Sensoren wie Möglich einzusparen. Dann wird der Self-Drive Mode aktiviert und man wartet auf Unfälle beim Kunden. Die kann man dann auswerten und das System verbessern. Einfach nur krank was Elon Musk da macht.