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Verteidigungsministerium will Angriffsdrohnen beschaffen

Helsing HX-2
Helsing HX-2, © Helsing

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BERLIN - Die Bundeswehr liegt beim Einsatz und der Abwehr von Drohnen hinter anderen Streitkräften zurück. Nach langen, vor allem politischen Bedenken kommt nun ein Kurswechsel: Das Verteidigungsministerium will für die Bundeswehr moderne und mit Sprengsätzen versehene Angriffsdrohnen beschaffen.

Die Verträge würden in den nächsten Tagen unterzeichnet, hieß es in Berlin aus dem Ministerium.

Nach früheren politischen Entscheidungen verfügt die Bundeswehr bisher nicht über diese fliegenden und teilautonomen Waffensysteme, die von Experten als "loitering ammunition" - etwa "herumlungernde Munition" - bezeichnet werden.

Diese Bezeichnung bezieht sich auf die Verwendung im Flug über einem Einsatzgebiet so lange, bis ein Ziel erkannt und attackiert werden kann.

Unter den Herstellern solcher Waffen ist auch das deutsche Unternehmen Helsing. Es hat für den Einsatz - zunächst in der Ukraine - die Drohne HX-2 entwickelt, die Künstliche Intelligenz nutzt, um Sprengladungen auf ein vom Soldaten bestätigtes Ziel zu steuern und dabei weniger anfällig gegen Störmaßnahmen zu sein.

Helsing hatte die Aufstellung eines wirksamen "Drohnenwalls" entlang der NATO-Ostflanke zuletzt innerhalb eines Jahres als umsetzbar bezeichnet.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Helsing | 03.04.2025 12:35

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Beitrag vom 05.04.2025 - 22:01 Uhr
Wenn man sich mit einem Krieg mit Drohnen auseinandersetzen will, benötigt man Drohnen.
Dazu gehöhren Konzepte zum Einsatz - auch im Verbund mit anderen Kräften , zur Verteidigung gegen
gegnerischer Drohnen und eben auch die Beschaffung der entsprechenden Drohnen.
Es ist wohl auch nur eine Frage der Zeit, bis die auf Satelliten basierende Naviation im Kriegsfall nicht mehr sicher ist.
Wieviele Drohnen verfehlen ihren Eisatzzweck in der Ukraine?
Beitrag vom 05.04.2025 - 19:52 Uhr
Dadurch dass Drohnen ja im Grunde nur fliegende Platinen sind bringt es auch garnichts eine "Drohnen-Industrie" zu unterhalten denn ein bisl Schaumstoff aufschäumen und n E-Motor reinkleben ist schnell getan.

Man müsste sich idealerweise über die Automobilindustrie die notwendigen Elektronikbauteile sichern. Die Anforderungen an Temperaturbeständigkeit, Feuchtigkeit usw. und Funktionalität sind ja auch sehr ähnlich.
Das größte Problem wären vermutlich die Fotosensoren denn die sind schon grundsätzlich vergleichsweise anspruchsvoll und zum anderen werden die trotz autonomen Fahren usw. vorallem für Unterhaltungselektronik gebraucht und die ist nunmal made in Asia.
Beitrag vom 05.04.2025 - 09:13 Uhr
@rambazamba123 spricht da schon ein Problem an, das nicht leicht zu lösen ist.
Ein kommerzieller Hersteller benötigt ständig Umsätze um nicht schließen zu müssen. Die Vorhaltung von Produktionseinrichtungen und Know-How ohne laufende Produktion sind teuer.
Die Vorhaltung von Lagern und Lieferverträgen für Zulieferteile und -Materialien über die gesamte beteiligte Lieferkette hinweg ebenso.
Und das Entwicklungstempo bei Klein-Drohnen ist hoch, vielleicht sogar vergleichbar mit der Entwicklung von Kampfflugzeugen 1914-1918. Von unbewaffneter Aufklärerung mit requirierten Zivilflugzeugen über improvisierte Granatenabwürfe bis zu vollständig ausdifferenzierten Bombern und Jagdflugzeugen in nur 4 Jahren.

Man kann nicht heute 5.000 Stück irgendwas kaufen, dann die Firma sich selbst überlassen und wenn man dann in 8 Jahren um die Ecke kommt und nochmal 50.000 Stück haben möchte, ist es a) veraltet und b) braucht man 2 Jahre um die Lieferkette wiederherzustellen.
Wenn die Firma und ihre Zulieferer dann überhaupt noch existieren.

Klar ist: Man kann Drohnen nicht mit der gleichen statischen Logik und langfristig gleichbleibender Spezifikation anschaffen wie einen Eurofighter, einen Leopard oder eine Fregatte. Das ist ein valider Punkt.
Wir sollten aber vielleicht mal abwarten, wie diese Beschaffung überhaupt laufen soll, bevor wir sie als Geldverbrennung kritisieren. Möglicherweise wird ein Teil des Gelds ja für Bereithaltung von Produktionslinien und laufende Weiterentwicklung investiert.

Dieser Beitrag wurde am 05.04.2025 12:41 Uhr bearbeitet.


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