Air Baltic trennt sich von Martin Gauss

RIGA - Air Baltic trennt sich von Martin Gauss. Der langjährige CEO wird nach einem Gesellschaftertreffen zunächst von einem Übergangschef abgelöst.

Martin Gauss ist nicht länger Chef von Air Baltic. An die Stelle des deutschen Managers rückt übergangsweise Betriebsvorstand Pauls Calitis auf, teilte Air Baltic am Montag in einer kurzen Stellungnahme mit.

Der Wechsel kommt überraschend - Gauss, zuvor Chef bei Malev in Ungarn, hatte das Zepter bei Air Baltic seit 2011 durchgehend inne und die Airline in dieser Zeit zu einer festen Größe im nordeuropäischen Luftverkehr ausgebaut.

Der Manager beendete mit einer Umstellung auf inzwischen 50 Airbus A220-300 einen Flottenwildwuchs - Air Baltic flog in der Vergangenheit Fokker 50, Dash-8, Boeing 737 und Boeing 757 parallel.

Zuletzt fädelte Gauss eine enge Kooperation mit Lufthansa ein. Der Frankfurter Konzern kann seinen Betrieb auf bis zu 21 A220-300 mit Crews von Air Baltic im Wetlease abstützen.

Bei einem geplanten Börsengang von Air Baltic hat Lufthansa bereits einen Fuß in der Tür, der Konzern kann zehn Prozent der Anteile über eine Wandelanleihe zeichnen.

Über die Hintergründe des Chefwechsels machte Air Baltic zunächst keine Angaben. Die enge Verflechtung mit Lufthansa hatte in Riga allerdings nicht nur Fürsprecher.