Flug LX1885
Älter als 7 Tage

Österreich gibt Untersuchung nach Kritik an die Schweiz ab

Swiss Airbus A220
Swiss Airbus A220, © Swiss

Verwandte Themen

GRAZ - Im Reiseflug füllt sich die Kabine eines Airbus A220-300 mit Rauch. Swiss 1885 landet als Mayday-Notfall in Graz. Ein 23 Jahre alter Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter verstirbt im Krankenhaus. Nach einem Medienbericht tritt Österreich die Untersuchung des Vorfalls unter Druck an die Schweiz ab.

Flughafen Graz, 23. Dezember 2024: Swiss 1885, Bukarest-Zürich, erklärt einen Notfall. Die Systeme des Airbus A220-300 erkennen um 16:32:12 Uhr eine Fehlfunktion im rechten Triebwerk.

Innerhalb der nächsten zwei Minuten spitzt sich die Lage zu - das Triebwerk fällt aus, Rauch dringt in die Kabine ein. Um 16:34:51 Uhr erklären die Piloten einen Mayday-Notfall - und drehen nach Graz ab. So hält der im März vorgelegte Faktenbericht der österreichischen Flugunfallstelle SUB das Geschehen fest.

Mehrere Insassen klagen nach der Notlandung über Atemnot. Ein erst 23 Jahre alter Flugbegleiter erliegt eine Woche später im Krankenhaus schweren Schädigungen.

Wie jetzt der "Tages-Anzeiger" schreibt, gibt Österreich die Unfallermittlungen an die Schweizer Untersuchungsbehörde SUST ab. Der ungewöhnliche Schritt soll in Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die SUB stehen.

Gegen die Behörde steht nach Medienberichten ein Anfangsverdacht zumindest handwerklicher Fehler bei der Ermittlungsführung im Raum. Die Zeitung "Kurier" berichtete im Februar über eine dahingehende Strafanzeige.

Das österreichische Verkehrsministerium hatte sich seinerzeit vor die SUB gestellt, die Behörde habe ihre Aufgaben "korrekt wahrgenommen".

Swiss will "Antworten"

Swiss geht auf die Übergabe der Ermittlungen an die SUST nicht näher ein. "Wir wollen Antworten und setzen uns mit Nachdruck dafür ein, dass der Vorfall vollständig aufgeklärt wird", zitiert der "Tages-Anzeiger" eine Stellungnahme der Lufthansa-Tochter.

Laut Luftfahrtkreisen gab es hinter den Kulissen jedoch zunehmend aufgeladene Kritik an den österreichischen Ermittlungen.

So seien der SUB bei Sicherstellung und weiteren Handhabung der von der Crew angelegten Atemschutzausrüstung Patzer unterlaufen, Meldungen an internationale Stellen seien verzögert erfolgt.

Laut "Blick" ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien gegen sieben SUB-Mitarbeiter. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die technischen Unfallermittlungen sollen durch die Abtretung an die Schweiz von diesem Verfahren entlastet werden, die SUB soll den Schritt von sich aus angestoßen haben. Die Schweizer Beamten müssen die Ermittlungen nun neu aufrollen.
© aero.de | Abb.: Swiss | 12.05.2025 05:33

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 12.05.2025 - 19:09 Uhr
Was soll denn eine Landung als Mayday-Notfall sein? Kreative Wortneuschöpfung?
Beitrag vom 12.05.2025 - 17:49 Uhr
Wer wissen möchte, wie in Österreich teilweise ermittelt wird:
nach Heizlüfter und Gletscherbahn Kaprun suchen.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

aero.ukWe spread our wings to the UK. Visit aero.uk for British aviation news from our editors.

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 07/2025

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden