Flug LX1885
Älter als 7 Tage

Tödlicher A220-Unfall: Ersatztriebwerk hat im Flug versagt

Swiss Airbus A220
Swiss Airbus A220, © Swiss

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GRAZ - Ein Triebwerksausfall zwingt einen Airbus A220-300 von Swiss einen Tag vor Heiligabend zur Notlandung in Graz. Ein Mitglied der Kabinenbesatzung überlebt den Vorfall nicht. Der Eröffnungsbericht der österreichischen Flugunfallstelle SUB teilt erste Erkenntnisse der Ermittler mit der Öffentlichkeit.

Flughafen Graz, 23. Dezember 2024: Swiss 1885, Bukarest-Zürich ist noch im Reiseflug als im Cockpit der Masteralarm auslöst: Die Systeme des Airbus A220 erkennen um 16:32:12 Uhr eine Fehlfunktion im rechten Triebwerk.

Innerhalb der nächsten zwei Minuten spitzt sich die Lage zu - das Triebwerk fällt aus, Rauch dringt in die Kabine ein. Um 16:34:51 Uhr erklären die Piloten einen Mayday-Notfall - und drehen kurz darauf nach Graz ab, hält der erste Bericht der österreichischen Flugunfallstelle SUB zu Flug LX1885 (PDF) fest.

Graz liegt nur 42 Kilometer entfernt, der Anflug dauert nur wenige Minuten. Piloten und Kabinenbesatzung ziehen Masken auf, um 16:53:10 Uhr setzt die A220 auf dem Ausweichflughafen auf. Passagiere und Crew verlassen das Flugzeug noch auf der Landebahn über die Notrutschen.

Der Unfall fordert unter den 79 Insassen sieben Verletzte - und einen Toten: Ein erst 23 Jahre alter Flugbegleiter an 1L erliegt Tage später im Krankenhaus den Folgen einer durch Sauerstoffmangel hervorgerufenen Hirnschädigung.

Triebwerk und Schutzausrüstung im Fokus

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht das defekte Triebwerk. Laut SUB hatte Swiss das PW1524-G3 mit Herstellungsdatum 30. Juli 2021 als Ersatztriebwerk vorgehalten und am 8. Juli 2024 an der A220 installiert. Das Triebwerk werde aktuell "in Übereinstimmung mit internationalen Verfahrensregeln" von Experten in den USA untersucht.

Parallel sehen sich die Ermittler die Atemmasken an. Neben einer technischen Untersuchung der Schutzausrüstung werde in noch laufenden Schritten untersucht, "wie Crews für eine korrekte Benutzung und das Erkennen etwaiger Fehlfunktionen trainiert werden", heißt es in dem Bericht.
© aero.de | Abb.: Swiss | 24.03.2025 08:55

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Beitrag vom 25.03.2025 - 16:35 Uhr
Hört doch auf mit der Kritik an atc's Beitrag! Es ist doch hinlänglich bekannt, wie oft es zu Zwischenfällen mit Bleed Air kommt, ganz egal ob das jetzt hier der Fall war oder nicht. Der Punkt ist berechtigt, außer der B787 gibt es in der "Großluftfahrt" kein anderes Flugzeug, bei dem eine separate Luftzufuhr verbaut wurde.

Mir wäre auch viel daran gelegen, Vorfälle dieser Art nicht mehr lesen zu müssen, auch, da man offenbar immer noch keine valide Ursache dafür gefunden hat. An sämtlichen Problemen wird in der Luftfahrt gearbeitet, um eine Wiederholung zu vermeiden. An diesem Punkt scheiden sich wohl die Geister. Selbst die BFU hält es nicht für nötig, ihre Investigativarbeit hierin zu vertiefen, sondern beendet sämtliche Untersuchungen vorzeitig.

Ich meine, dass für die A320 Baureihe von AIRBUS auch mal die Option für ein separates System zur Bereitstellung der Kabinenluft angeboten wurde. Die Nachfrage der Airlines hielt sich da aber wohl aus Kostengründen in Grenzen.
Beitrag vom 25.03.2025 - 16:30 Uhr
Es gibt kein System in modernen Airlinern, das so oft für �rger und Gesaundheitsschäden sorgt, wie Bleed Air.

Dafür haben Sie auch bestimmt handfeste Statistiken, oder?

Ansonsten, warum haben alle Passagiere überlebt und nur ein Flugbegleiter nicht, der eine Maske mit separater Sauerstoffversorgung hatte?

Das wird hoffentlich im Rahmen der Vorfallsuntersuchung geklärt werden.


Ein Flugzeugtyp als Beispiel für "Sicherheit" anzuführen, bei dem sich beinahe zwei Maschinen im Flug selbst entzündet hätte, ist schon gewagt.
Beitrag vom 25.03.2025 - 16:13 Uhr
Hört doch auf mit der Kritik an atc's Beitrag! Es ist doch hinlänglich bekannt, wie oft es zu Zwischenfällen mit Bleed Air kommt, ganz egal ob das jetzt hier der Fall war oder nicht. Der Punkt ist berechtigt, außer der B787 gibt es in der "Großluftfahrt" kein anderes Flugzeug, bei dem eine separate Luftzufuhr verbaut wurde.

Mir wäre auch viel daran gelegen, Vorfälle dieser Art nicht mehr lesen zu müssen, auch, da man offenbar immer noch keine valide Ursache dafür gefunden hat. An sämtlichen Problemen wird in der Luftfahrt gearbeitet, um eine Wiederholung zu vermeiden. An diesem Punkt scheiden sich wohl die Geister. Selbst die BFU hält es nicht für nötig, ihre Investigativarbeit hierin zu vertiefen, sondern beendet sämtliche Untersuchungen vorzeitig.


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