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Vertreter von Opferfamilien sind gegen eine Einigung und wollen, dass am 23. Juni die Gerichtsverhandlung beginnt.
Bei den Unglücken im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Zentraler Auslöser war eine Assistenzsoftware, die die Piloten unterstützen sollte, aber unter bestimmten Umständen zu stark in die Steuerung eingriff. Mitarbeiter des Flugzeugbauers hatten bei der Zertifizierung des Typs durch US-Behörden spezielle Schulungen für die Software für unnötig erklärt.
Der Konzern vermied seinerzeit eine Strafverfolgung unter anderem mit dem Versprechen, Maßnahmen gegen Betrug und ein Ethik-Programm umzusetzen. Auch zahlte der Konzern eine Strafe von 243,6 Millionen Dollar.
Dann kam ein dramatischer Zwischenfall im Januar 2024, bei dem im Steigflug ein Rumpffragment einer so gut wie neuen Boeing herausbrach. Dank der Fähigkeiten der Piloten und glücklicher Umstände wurde niemand ernsthaft verletzt.
Das Justizministerium kam danach jedoch zu dem Schluss, dass Boeing Auflagen aus der Vereinbarung zu den beiden Max-Abstürzen verstoßen hatte und nahm das Strafverfahren wieder auf.
Richter kippte neue Einigung
Im Juli 2024 bekannte sich Boeing daraufhin schuldig, die US-Regierung bei der Zertifizierung von Flugzeugen betrogen zu haben. Das öffnete die Tür für eine neue Einigung, die unter anderem eine neue Millionenstrafe sowie einen Aufpasser des Justizministeriums für den Konzern vorsah.
Familien von Opfern der Abstürze kritisierten den Deal heftig und forderten Milliardenstrafen sowie andere Konsequenzen für Boeing. Der zuständige Richter in Texas lehnte die neue Vereinbarung jedoch ab.
Die Regierung informierte die Angehörigen der Absturzopfer dem Gerichtsdokument zufolge am Freitag über die neuen Gespräche mit Boeing. Bei dem Treffen hätten Vertreter der Opferfamilien Widerstand gegen eine Absage des Prozesses angekündigt, hieß es.
© dpa-AFX | Abb.: Boeing | 19.05.2025 06:38
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Dieser Beitrag wurde am 23.05.2025 09:45 Uhr bearbeitet.