Play zieht sich aus Transatlantikgeschäft zurück

REYKJAVIK - Der isländische Günstigflieger Play strickt sein Geschäftsmodell um. Die Airline verwirft die bisher verfolgte Transatlantikstrategie und zieht sich auch aus Deutschland zurück.

Zwei Großaktionäre nehmen Play von der Börse. Über die Pläne berichtet der Sender "RUV". Demnach wird Play auch ein neues Geschäftsmodell übergestülpt.

Die bisher wenig lukrativen Transit-Transatlantikrouten werden zumindest vorerst eingestellt. Zum 1. September zieht sich Play in diesem Zuge auch aus Hamburg, Berlin und Düsseldorf zurück.

Die Airline will sich stattdessen stärker auf Punkt-zu-Punkt-Verkehre nach Südeuropa aurichten - und wohl auch das Wetlease-Geschäft ausbauen. Dafür hatte Play zuletzt Teile ihrer Flotte in eine maltesische Tochterfirma abgespalten.

Play fliegt seit Mitte 2021. Die Airline vernetzte, ähnlich wie einst WOW Air, Ziele in den USA und Europa über Island. Anfang 2024 entschärfte Play mit einer Finanzspritze von Investoren ein drohendes Liquiditätsproblem. Der Druck auf das Geschäftsmodell hielt aber an.

Im Februar meldete Play für 2024 einen Betriebsverlust von 30,5 Millionen US-Dollar - im Vorjahr hatte Play das Minus auf 22,0 Millionen US-Dollar eingedämmt. Den Anstieg erklärte die Fluggesellschaft mit bröckelnden Stückerlösen.

Play hat den Flottenausbau 2024 bei zehn Flugzeugen gestoppt, Über das letzte Jahr beförderte Play 1,6 Millionen Passagiere, 100.000 mehr als 2023.

Play-Großaktionär Einar Örn Olafsson hatte 2024 selbst die CEO-Funktion bei Play eingenommen. Der Manager bezeichnete die Erweiterung des Geschäftsmodells um Wetlease-Flüge als "wichtigen Schritt" für Play. "Diese Leasing-Projekte werden Play Gewinn bringen und den Betrieb des Unternehmens planbarer und stabiler gestalten."