US-Zölle sorgen bei Lufthansa Technik für Gegenwind

HAMBURG - Lufthansa Technik leidet unter US-Zöllen. Bei der weltweit aktiven Wartungstochter des Lufthansa-Konzerns geraten Margen unter Druck. An Investitionszielen hält Lufthansa Technik fest - in die Hamburger Stammwerft fließen in den nächsten Jahren mehrere hundert Millionen Euro.

Lufthansa Technik legt weiter zu. Im ersten Halbjahr 2025 kletterte der Umsatz im MRO-Geschäft um 13 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis um 1,7 Prozent auf 310 Millionen Euro.

"Da die Kosten im gleichen Zeitraum aber stärker anstiegen als der Umsatz, sank die Marge geringfügig auf 7,8 Prozent", teilte Lufthansa Cargo mit.

Das international verflochtene MRO-Geschäft litt zuletzt unter US-Zöllen. "Unser Umfeld wird härter und stellt uns vor neue Aufgaben", sagte der neue Finanzvorstand Dr. Christian Leifeld. "Die US-Zollpolitik belastet das Unternehmen, zudem steigen Material- und Zulieferkosten auch als Folge dieser Politik."

In einem Handelspakt zwischen der EU-Kommission und der US-Regierung sollen Flugzeugteile von Zöllen ausgenommen werden. "Wir warten jetzt auf die Ausgestaltung der Vereinbarung zwischen der EU und den USA, müssen uns aber auf eine strukturelle Belastung einstellen", sagte Leifeld.

Weltweite Investitionen

Die steigende Nachfrage nach Technikdienstleistungen rund ums Flugzeug schafft für Lufthansa Technik die Grundlage für Investitionen und neue und alte Standorte.

Um dem Bedarf an Triebwerks-Instandhaltungskapazitäten nordamerikanischer Airlines gerecht zu werden, wird ein neues Triebwerkszentrum am Flughafen Calgary gebaut. Der Standort soll 2027 in Betrieb gehen und mindestens 160 Arbeitsplätze schaffen.

Etwa 700 neue Jobs entstehen in Santa Maria da Feira nahe Porto. Bei Lufthansa Technik Portugal werden künftig Flugzeugkomponenten und Triebwerksteile repariert. Los gehen soll es hier Ende 2027.

Am Firmensitz in Hamburg fließen in den kommenden Jahren laut Lufthansa Cargo "mehrere hundert Millionen Euro" in die Modernisierung des Standorts. Unlängst wurde der Grundstein für ein neues Werkstattgebäude gelegt, in dem ebenfalls ab 2027 an der Innenausstattung von VIP-Flugzeugen gearbeitet wird.