AoA-Sensoren
Älter als 7 Tage

Fehler in Airbus-Datenblatt 16 Jahre unentdeckt

Airbus A330-900neo
Airbus A330-900neo, © Airbus

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TOULOUSE - Außensensoren im Bugbereich überwachen im Flug den Anstellwinkel - Systeme und Piloten sind auf korrekte AoA-Messdaten angewiesen. Airbus ist in technischen Unterlagen zur A330, A330neo und A340 auf irreführende Angaben zu den Sensoren gestoßen. Der Fehler blieb lange unentdeckt.

Nur innerhalb eines Winkelbereichs, in dem anströmende Luft auf die Profilsehnen der Tragflächen trifft, liegt ein Flugzeug sicher in der Luft - außerhalb droht ein Strömungsabriss. Der "AoA" - Angle of Attack, deutsch: Anstellwinkel - gehört damit zu den wichtigsten aerodynamischen Messdaten.

An AoA-Sensoren von A340, A330 und A330neo besteht in jedem Fall Kontroll- und unter Umständen auch Handlungsbedarf.

Airbus hat in einem Onlinehandbuch zwischen 1. Januar 2008 und 31. Januar 2024 "technische Zeichnungen" veröffentlicht, die "fehlerhafte Daten" zu Rückplatten der AoA-Sensoren enthalten, schreibt die europäische Luftfahrtaufsicht EASA in einer aktuellen Lufttüchtigkeitsanweisung (PDF).

A330/A340-Betreiber müssen nun überprüfen, ob AoA-Sensoren nach dem fehlerhaften Datenblatt getauscht oder gewartet wurden. Im schlimmsten Fall könnte das die Funktion der Sensoren beeinträchtigen. Airbus hat zwischenzeitlich bereits entsprechende Wartungshinweise an Betreiber herausgegeben.

Defekte Außensensoren bergen hohe Risiken - beim Absturz von Air France Flug 447 spielten 2009 auch vereiste Sensoren eine Rolle. Die Sensoren sind allerdings stets mehrfach vorhanden, der Flugcomputer gleicht einlaufende Daten stets auf Diskrepanzen ab.
© aero.de | Abb.: Airbus | 18.08.2025 13:23

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Beitrag vom 20.08.2025 - 19:57 Uhr
Und was genau ist eine "Rückplatte"?
In der EASA AD ist von einer "Backplate" die Rede. Das beschreibt bei elektromechanischen Sensoren typischerweise einen Montage-Rahmen, also eine Art hard-point, der mechanische Kräfte aufnehmen kann.
Ist das auch hier gemeint?


Die Platte, die auf der Rumpfaußenseite montiert ist, meist metallisch blank, ist wohl nicht gemeint. Hier ist nur die "integrated cover plate" erwähnt:

 https://www.collinsaerospace.com/what-we-do/industries/commercial-aviation/flight-deck/surveillance/air-data-systems/angle-of-attack

Die SD ist reichlich EASA bürokratisch formuliert.
Wenn ich es richtig verstehe betrifft es nur Sonden/Gehäuse an denen repariert wurde (MRO?).

Wer genug Zeit hat sich tiefer über diesen "Überlebens-Sensor" zu informieren, hier ein DLR Bericht.

 https://www.icas.org/icas_archive/icas2024/data/papers/icas2024_0156_paper.pdf

Dieser Beitrag wurde am 20.08.2025 20:05 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.08.2025 - 10:44 Uhr
Die Software ist immer fehlerfrei? Wer sucht, der findet....
Wieviel überflüssiger Code ist in der Software? Die Entweickler werden meist nicht für das "Aufräumen" bezahlt. Dafür gibt es kaum Aufträge.
Dann hat auch keiner Lust, die Software von einer 737 classic bzw. NG oder 747 zu betreuen.
Mit der Dokumentation ist es wohl ähnlich.
Beitrag vom 18.08.2025 - 20:47 Uhr
Und was genau ist eine "Rückplatte"?
In der EASA AD ist von einer "Backplate" die Rede. Das beschreibt bei elektromechanischen Sensoren typischerweise einen Montage-Rahmen, also eine Art hard-point, der mechanische Kräfte aufnehmen kann.
Ist das auch hier gemeint?



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