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Lufthansa führt ihre Netzgesellschaften künftig an kürzerer Leine. Lufthansa Airlines, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines verlieren Kernkompetenzen - Lufthansa will Entscheidungen über Flotten, Streckennetze, Ticketpreise und Vertrieb zentral treffen, meldete das "Handelsblatt" am Montag.
Konkret würden sich künftig vier sogenannte Group Function Boards um die Flughafen-Drehkreuze sowie die Themen Technologie, Personal und Finanzen kümmern. Die Fäden laufen direkt bei den Konzernvorständen um Lufthansa-Chef Carsten Spohr im Frankfurter Aviation Center zusammen.
Die neue Lufthansa-Orga, intern auch "Matrix Next Level" genannt, soll 2026 greifen - und Lufthansa zu höheren Gewinnen und zufriedeneren Passagieren verhelfen.
In der Schweiz und in Österreich gibt es Vorbehalte gegen den Umbau. Die Schweizer Tageszeitung "Blick" titelte diese Woche: "Lufthansa will jetzt die Swiss verdeutschen". In Österreich fürchtet unterdessen die Gewerkschaft Vida um den künftigen Einfluss von Austrian Airlines im Lufthansa-Konzerngefüge - und um Jobs.
Vida: Austrian verliert an Bedeutung
"Von unmittelbarem Personalabbau ist derzeit zwar nicht die Rede, dennoch dürfen wir uns nicht täuschen lassen", sagte Daniel Liebhart, Luftfahrtexperte bei Vida. "Schon jetzt sind deutliche Anzeichen erkennbar, dass der Standort Österreich geschwächt wird. Wenn die AUA weiter an Bedeutung verliert, sind auch die österreichischen Arbeitsplätze bedroht."
Vida warnt konkret vor einer weiteren Verwässerung des Austrian-Flugbetriebs durch Wetlease-Verträge. "Als Ausnahme gedacht, entwickelt sich dieses Instrument mittlerweile zur gängigen Praxis", sagte Liebhart. "Damit verlieren österreichische Beschäftigte Stück für Stück ihre Einsatzmöglichkeiten."
Auch eine vom "Konzern forcierte Ausflottung kleinerer Flugzeuge" zugunsten größerer Airbus-Jets könnte die Zahl der in Wien stationierten Maschinen reduzieren. Vida fordert von Lufthansa eine Zusage, "dass genügend Flugzeuge samt Crews in Wien stationiert bleiben".
© aero.de | Abb.: Austrian Airlines, Airbus | 28.08.2025 18:11
Kommentare (2) Zur Startseite
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"Auch eine vom "Konzern forcierte Ausflottung kleinerer Flugzeuge" zugunsten größerer Airbus-Jets könnte die Zahl der in Wien stationierten Maschinen reduzieren"
Und was hat das bitte mit der Re-Org zu tun?
Das ist doch ein gutes Beispiel, warum diese ReOrga notwendig ist. Das beschreibt doch schön dieses Inseldenken, mein Standort, meine Jobs, meine Flotte... ohne Berücksichtigung der Rolle im System. Was wäre das optimale System und was wäre darin meine Rolle? Wo bin ich und wo muss ich hin? Wetlease beschreibt doch ganz deutlich, dass ich die mir zugedachte Rolle selbst nicht ausfüllen kann.
Dieser Beitrag wurde am 29.08.2025 10:29 Uhr bearbeitet.
"Auch eine vom "Konzern forcierte Ausflottung kleinerer Flugzeuge" zugunsten größerer Airbus-Jets könnte die Zahl der in Wien stationierten Maschinen reduzieren"
Und was hat das bitte mit der Re-Org zu tun?