Gentzsch: Luftwaffe muss mehr Eurofighter-Piloten ausbilden

LAAGE - Der Eurofighter-Standort in Rostock-Laage hat einen neuen Kommodore. Bei seinem Antritt macht er den Ernst der Lage deutlich. Sein Appell: Die "Komfortzone" muss verlassen werden.

Das taktische Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff" in Laage hat einen neuen Befehlshaber. Oberstleutnant Dominique Gentzsch tritt als Kommodore die Nachfolge von Oberst Gerd Schnell an, der das Geschwader mit knapp 1.000 Soldatinnen und Soldaten seit Januar 2023 geführt hatte.

Der Fliegerhorst in Rostock-Laage ist einer von vier Eurofighter-Standorten der Luftwaffe. Hauptaufgabe des Luftwaffengeschwaders in Laage ist die Ausbildung aller Eurofighter-Piloten der Luftwaffe. Mit der Alarmrotte übernimmt das Geschwader auch regelmäßig für eine bestimmte Zeit die Sicherung des deutschen Luftraums im Norden. Zuletzt waren zudem mehrmals Eurofighter aus Laage wegen russischer Aufklärungsflugzeuge über der Ostsee zu einem Alarmstart aufgestiegen.

Mehr Ausbildungsbedarf für Eurofighter-Piloten

Der neue Kommodore, also Befehlshaber des Geschwaders, war zuvor Sprecher für die Luftwaffe im Bundesverteidigungsministerium. Bei der Kommandoübergabe machte Gentzsch deutlich, dass sich der Standort in Laage bei der Ausübung seines Kernauftrags, der Ausbildung neuer Eurofighter-Piloten, in den kommenden Jahren auf zusätzlichen Ausbildungsbedarf einstellen müsse.

"Ohne den sicherheitspolitischen Kontext zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen, muss uns dennoch bewusst sein, dass sich die Dinge grundlegend verändert haben - und dadurch die Anforderungen an uns alle gestiegen sind", betonte der Kommodore bei seiner Antrittsrede. Es gelte, die sicherheitspolitische Realität in vollem Umfang anzuerkennen und die Leistungsbereitschaft und Einsatzfähigkeit weiter zu erhöhen.

Gentzsch: "Komfortzonen verlassen"

Gentzsch nahm die Soldaten des Geschwaders in die Pflicht und forderte, die Komfortzonen müsse verlassen werden. Dies gelte gerade im Bereich der Grundausbildung oder der Steigerung der Resilienz, sagte er. Sein Vorgänger Oberst Schnell wechselt nun ins Bundesverteidigungsministerium nach Berlin.