ILA 2014
Älter als 7 Tage

Golf-Airlines zeigen Flagge

ILA 2014
Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der ILA 2014, © ILA

Verwandte Themen

SCHÖNEFELD - Diese Demonstration war eindeutig: Den Giganten A380 bringt die Fluggesellschaft Emirates zur Luftfahrtmesse ILA, die mit Spannung erwartete A350 trägt das Logo von Qatar. Als die Bundeskanzlerin zum Eröffnungsfoto posiert, stellt die Golf-Airline mit der Antilope im Emblem die Kulisse.

Ein Bild, das nur zu deutlich macht: Für die Flugzeugbauer spielt die Musik längst nicht mehr in Europa. Araber, Asiaten und Amerikaner - sie werden in Schönefeld umgarnt.

"In den nächsten 20 Jahren wird es eine dramatische Verschiebung weg von Westeuropa hin zu China, Asien und Lateinamerika geben", sagt Airbus Vertriebschef John Leahy. Dort wachsen die Megastädte, und sie sollen die Airlines am besten mit Riesenfliegern wie der doppelstöckigen A380 verbinden.

Vor allem die Golf-Airlines zählen mit ihren Mega-Bestellungen zu den Wachstumstreibern bei großen Passagierflugzeugen - und treten bei der Messe in Schönefeld bei Berlin entsprechend selbstbewusst auf. Was so manchem Lufthansa-Manager sauer aufstößt, der künftig die harte Konkurrenz der Araber noch stärker fürchten muss.

Während die Airlines hierzulande über Ticketsteuer und Klimaabgaben klagen, geht weltweit in der Luftfahrtbranche dank steigender Passagierzahlen die Post ab - trotz wachsender Kosten und hoher Spritpreise. Die Nachfrage nach verbrauchsarmen Flugzeugen hält an und beschert den Flugzeug-Giganten Boeing und Airbus einen beispiellosen Auftragsboom. Sie halten milliardenschwere Orderbücher, ihre Werke sind für Jahre ausgelastet.

Der europäische Primus Airbus setzt besondere Hoffnung auf die neue A350, die - noch in der Erprobung - in Schönefeld auf der Piste des unfertigen neuen Hauptstadtflughafens landete. Testpilot Wolfgang Absmeier zeigte sich mit den Testläufen zufrieden. "Die große Überraschung war, dass es bislang keine Überraschungen gab."

Gefragt ist der neue Flieger mit rund 300 Sitzen zweifellos, das zeigen die mehr als 800 Bestellungen. Auch die Lufthansa hat schon zugegriffen. Boeing hat für die 787, die schon vor drei Jahren auf den Markt kam, mehr als 1000 Orders. Die beiden Schwergewichte liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Ernste Konkurrenz ist weder von Russen noch von Chinesen in Sicht. Zwar hat Russland mehr Erfahrung als die Chinesen, doch bei Zivilfliegern fehlt noch der Erfolg. Der Suchoi Superjet 100 erlebte ein Debakel, bei einem Demonstrationsflug für Kunden stürzte er ab. Bei Regionaljets kommt Konkurrenz von der brasilianischen Embraer und vor allem vom kanadischen Hersteller Bombardier. Doch Airbus-Chef Brégier gibt sich extrem gelassen: "Sie spielen auf lange Zeit nicht in unserer Liga."

Militär am Mittwoch im Mittelpunkt

Auf der ILA steht an diesem Mittwoch (10.00 Uhr) die militärische Luftfahrt im Mittelpunkt. So werden Rüstungsunternehmen und das transatlantische Flugabwehrsystem MEADS über ihre Entwicklung berichten. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wird zu einem Rundgang erwartet.

Thema auf dem Messegelände dürfte auch der Vorstoß europäischer Rüstungskonzerne für ein neues Drohnen-Projekt sein. Die Bundesregierung hatte darauf zurückhaltend reagiert.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: aero.de | 21.05.2014 08:42

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 21.05.2014 - 14:53 Uhr
1. Emirates verdient sehr wohl Geld..mehr als z.b LH...günde wollen wir lieber weg lassen denn davon gibt es zuviele!
2.In Dubai wird gerade die Landebahn erneuert deswegen kann es sich Emirates leisten Nr.48 für ne Woche in Schönefeld zu belassen.
3. Die Auslastung der A380 Routen ist mit rund 83% sogar besser als der durchschnitt...bei LH ist es übrigens ähnlich!
4. "Sklavenverträge" gibt es nicht nur in Dubai....und wenn man mal genau hinschaut leben Piloten u.s.w da nicht schlecht....andere Länder andere Sitten.
5. Kuck mal wieviele B777 die haben da müsste ja dann das selbe gelten...oder nicht weil es Boeings sind ?
Beitrag vom 21.05.2014 - 13:05 Uhr
naja so dramatisch seh ich das noch nicht... Quatar bekommt eben den/die 1. A350 also logisch, LH hat davon auch einige bestellt und nimmt diese auch ab. Tja und LH muss eben Geld verdienen, was durch die Wettbewerbsverzerrenden Umstände nicht einfach ist, also warum sollte LH eine/n A380 nutzlos auf ner Messe rumstehen lassen wenn sie damit Geld im Einsatz verdient... Das Emirates sich das leisten kann, zeigt mir nur zu deutlich, 1. Sie haben zu viele davon, wenn man sich nur mal anschaut wohin die damit Düsen und wie, nicht, voll die sind und 2. wenn Sie dann mal alle haben haben sie weder genug Piloten noch Flight Attendants um diese zu betreiben. Mal schauen wieviele den Sklavenvertrag in Zukunft unterschreiben werden... Ach ja und Emirates muss wohl kein Geld verdienen müssen...
Beitrag vom 21.05.2014 - 10:03 Uhr
Klare Ansage: A350 mit Qatar Logo und die A380 von Emirates! Nix Lufthansa oder so...noch zehn Jahre weiter und die europäischen Airlines spielen keine Rolle mehr.
Ticketsteuer, Klimaabgaben und den überflüssigen Wutbürgern sei Dank! Man muss nur immer an dem Ast sägen auf dem man sitzt.
...und "Thema auf dem Messegelände dürfte auch der Vorstoß europäischer Rüstungskonzerne für ein neues Drohnen-Projekt sein. Die Bundesregierung hatte darauf zurückhaltend reagiert."...heißt man hat politisch Korrekt reagiert und daß wiederum heißt, wer politisch korrekt reagiert steigt vielleicht moralisch auf, allerdings wirtschaftlich ab! Genau daß, was wir in Deutschland und Europa erleben. Ich warte auf den Tag, wenn die Ossi in Deutschland Vollbeschäftigung verkündet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden