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Ein Bild, das nur zu deutlich macht: Für die Flugzeugbauer spielt die Musik längst nicht mehr in Europa. Araber, Asiaten und Amerikaner - sie werden in Schönefeld umgarnt.
"In den nächsten 20 Jahren wird es eine dramatische Verschiebung weg von Westeuropa hin zu China, Asien und Lateinamerika geben", sagt Airbus Vertriebschef John Leahy. Dort wachsen die Megastädte, und sie sollen die Airlines am besten mit Riesenfliegern wie der doppelstöckigen A380 verbinden.
Vor allem die Golf-Airlines zählen mit ihren Mega-Bestellungen zu den Wachstumstreibern bei großen Passagierflugzeugen - und treten bei der Messe in Schönefeld bei Berlin entsprechend selbstbewusst auf. Was so manchem Lufthansa-Manager sauer aufstößt, der künftig die harte Konkurrenz der Araber noch stärker fürchten muss.
Während die Airlines hierzulande über Ticketsteuer und Klimaabgaben klagen, geht weltweit in der Luftfahrtbranche dank steigender Passagierzahlen die Post ab - trotz wachsender Kosten und hoher Spritpreise. Die Nachfrage nach verbrauchsarmen Flugzeugen hält an und beschert den Flugzeug-Giganten Boeing und Airbus einen beispiellosen Auftragsboom. Sie halten milliardenschwere Orderbücher, ihre Werke sind für Jahre ausgelastet.
Der europäische Primus Airbus setzt besondere Hoffnung auf die neue A350, die - noch in der Erprobung - in Schönefeld auf der Piste des unfertigen neuen Hauptstadtflughafens landete. Testpilot Wolfgang Absmeier zeigte sich mit den Testläufen zufrieden. "Die große Überraschung war, dass es bislang keine Überraschungen gab."
Gefragt ist der neue Flieger mit rund 300 Sitzen zweifellos, das zeigen die mehr als 800 Bestellungen. Auch die Lufthansa hat schon zugegriffen. Boeing hat für die 787, die schon vor drei Jahren auf den Markt kam, mehr als 1000 Orders. Die beiden Schwergewichte liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Ernste Konkurrenz ist weder von Russen noch von Chinesen in Sicht. Zwar hat Russland mehr Erfahrung als die Chinesen, doch bei Zivilfliegern fehlt noch der Erfolg. Der Suchoi Superjet 100 erlebte ein Debakel, bei einem Demonstrationsflug für Kunden stürzte er ab. Bei Regionaljets kommt Konkurrenz von der brasilianischen Embraer und vor allem vom kanadischen Hersteller Bombardier. Doch Airbus-Chef Brégier gibt sich extrem gelassen: "Sie spielen auf lange Zeit nicht in unserer Liga."
Militär am Mittwoch im Mittelpunkt
Auf der ILA steht an diesem Mittwoch (10.00 Uhr) die militärische Luftfahrt im Mittelpunkt. So werden Rüstungsunternehmen und das transatlantische Flugabwehrsystem MEADS über ihre Entwicklung berichten. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wird zu einem Rundgang erwartet.
Thema auf dem Messegelände dürfte auch der Vorstoß europäischer Rüstungskonzerne für ein neues Drohnen-Projekt sein. Die Bundesregierung hatte darauf zurückhaltend reagiert.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: aero.de | 21.05.2014 08:42
Kommentare (3) Zur Startseite
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2.In Dubai wird gerade die Landebahn erneuert deswegen kann es sich Emirates leisten Nr.48 für ne Woche in Schönefeld zu belassen.
3. Die Auslastung der A380 Routen ist mit rund 83% sogar besser als der durchschnitt...bei LH ist es übrigens ähnlich!
4. "Sklavenverträge" gibt es nicht nur in Dubai....und wenn man mal genau hinschaut leben Piloten u.s.w da nicht schlecht....andere Länder andere Sitten.
5. Kuck mal wieviele B777 die haben da müsste ja dann das selbe gelten...oder nicht weil es Boeings sind ?
Ticketsteuer, Klimaabgaben und den überflüssigen Wutbürgern sei Dank! Man muss nur immer an dem Ast sägen auf dem man sitzt.
...und "Thema auf dem Messegelände dürfte auch der Vorstoß europäischer Rüstungskonzerne für ein neues Drohnen-Projekt sein. Die Bundesregierung hatte darauf zurückhaltend reagiert."...heißt man hat politisch Korrekt reagiert und daß wiederum heißt, wer politisch korrekt reagiert steigt vielleicht moralisch auf, allerdings wirtschaftlich ab! Genau daß, was wir in Deutschland und Europa erleben. Ich warte auf den Tag, wenn die Ossi in Deutschland Vollbeschäftigung verkündet.