Entwicklungskosten belasten
Älter als 7 Tage

MTU verfehlt im ersten Halbjahr Gewinnerwartungen

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Höhere Entwicklungskosten, ein schwächeres Finanzergebnis und höhere Steuern haben dem Triebwerksbauer MTU im ersten Halbjahr einen überraschend hohen Gewinnrückgang eingebrockt. Der Umsatz legte zwar um fast ein Zehntel zu, doch für die Steigerung war lediglich der Dollarkurs verantwortlich.



MTU-Chef Egon Behle zeigte sich dennoch optimistisch: "Gemessen an der momentan schwierigen Marktsituation sind wir mit diesen Ergebnissen zufrieden", sagte er bei der Vorlage der Ergebnisse am Donnerstag in München. "An unserer Prognose für das Gesamtjahr halten wir fest."

Hoffnung schöpft der Vorstand dabei auch aus dem gewachsenen Auftragseingang und der bevorstehenden Entscheidung zum A400M.

Die MTU-Aktie reagierte mit einem kräftigen Kursrutsch auf die Nachrichten. Am Vormittag lag das Papier mit 6,78 Prozent im Minus bei 25,02 Euro und war damit das Schlusslicht im MDAX. Wahrscheinlich dürfte es MTU nicht einmal leicht fallen, die eigenen Ziele zu erreichen, sagte Equinet-Analyst Adrian Pehl.

Kein Wachstum im nächsten Jahr

"Wir spüren die Auswirkungen des wirtschaftlichen Umfeldes, aber wir können ausreichend darauf reagieren", sagte Behle in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Für das Gesamtjahr rechnet das Management weiterhin mit einem Umsatz von 2,8 Milliarden und einem Überschuss von 140 Millionen Euro. 2010 werde ein weiteres schwieriges Jahr für die Luftfahrtbranche. Aus heutiger Sicht werde es kein Wachstum geben. Entlassungen stünden bei MTU allerdings nicht zur Debatte.

Optimistisch zeigte sich Behle für den um mehr als drei Jahre verspäteten Militärtransporter A400M. Das Projekt sei insgesamt nicht bedroht und werde sicher fortgeführt, sagte er. Die europäischen Verteidigungsminister der A400M-Kundenstaaten kommen an diesem Freitag zusammen, um über das Milliardenprojekt zu entscheiden.

Der Militärtransporter liegt mehr als drei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. MTU zeichnet für die Triebwerkstechnik und -software des Fliegers verantwortlich, der federführend vom europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS gebaut wird.

Gewinn enttäuscht

Im ersten Halbjahr schnitt MTU sowohl beim operativen Ergebnis als auch unter dem Strich schwächer ab als erwartet. Der Überschuss ging um fast 31 Prozent auf 55,7 Millionen Euro zurück, während Analysten im Schnitt mit 59,7 Millionen Euro gerechnet hatten. Der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) gab um fast 13 Prozent auf 137,1 Millionen Euro nach. Die EBIT-Marge sank auf 10,0 Prozent.

Der Umsatz kletterte um 9,5 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro. Dollarkurs-bereinigt schrumpfte er allerdings um 2 Prozent.

Als Ursachen für den Gewinnrückgang führte MTU höhere Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, Anlaufkosten für neue Programme, Verschiebungen im Umsatzmix an. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen um ein Fünftel auf 93,9 Millionen Euro. Der Überschuss sei zudem von einem schwächeren Finanzergebnis und einer ungewöhnlich hohen Steuerlast nach unten gezogen worden.

"Bei einer normalen Steuerquote hätte der Gewinn nach Steuern bei etwa 64 Millionen Euro gelegen", sagte Finanzvorstand Reiner Winkler.

Wartungsgeschäft profitabler

Während die Marge im Triebwerksgeschäft wegen der höheren Ausgaben kräftig Federn lassen musste, arbeitete die Wartungssparte MRO deutlich profitabler als im Vorjahr. "Wir rechnen damit, dass die zivile MRO dieses Niveau halten kann und sich die EBIT-Marge im Gesamtjahr hier bei rund 6 bis 7 Prozent einpendeln wird", sagte Winkler.

Hoffnung macht dem Management auch der Auftragseingang. Mit gut 1,3 Milliarden Euro verbuchte MTU im ersten Halbjahr 17 Prozent mehr Neuaufträge als ein Jahr zuvor. Dennoch gab der Auftragsbestand seit dem Jahreswechsel um 1,8 Prozent auf 3,94 Milliarden Euro nach. Die Aufträge von der Luftfahrtmesse in Paris-Le Bourget seien darin noch nicht enthalten, betonte Winkler.
© dpa-AFX | Abb.: MTU Aero Engines | 23.07.2009 08:28


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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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