Air France-KLM will Cargogeschäft an Martinair abgeben

AMSTERDAM - Die zu Air France-KLM gehörende niederländische Fluggesellschaft Martinair wird künftig 29 Frachtflugzeuge betreiben und damit zur weltgrößten Cargoairline aufsteigen. Verantwortlich für die geplante Flottenerweiterung ist die Muttergesellschaft Air France-KLM, welche ihr Frachtgeschäft AF-KLM Cargo offenbar komplett an Martinair abtreten will. Dies berichtet "Die Welt" am Mittwoch unter Berufung auf Gewerkschaftskreise.



Nach Angaben der Zeitung wurde AF-KLM Cargo von der Chefetage der französisch-niederländischen Fluggesellschaft angewiesen, sich innerhalb der kommenden zwei Jahre von sämtlichen Frachtern zu trennen. Hierbei soll es sich um insgesamt 18 Flugzeuge handeln, die nach und nach an Martinair überstellt werden. So soll die Flotte von Martinair bis 2011 von derzeit elf Maschinen auf insgesamt 29 anwachsen. Damit würde Martinair zum schärfsten Konkurrenten für Lufthansa Cargo aufsteigen.


Inwieweit der Abbau oder die Verlagerung von Arbeitsplätzen von der Umstrukturierung betroffen sind, wurde nicht bekannt. Auskunft soll eine Pressekonferenz geben, die kommenden Montag in Amsterdam stattfindet.

AF-KLM Cargo flog im ersten Halbjahr einen Verlust von 363 Millionen Euro ein. Neben der Wirtschaftskrise seien vorallem auch hohe Personalkosten für das Defizit verantwortlich, die in etwa ein Drittel aller Kosten ausmachen. Als erste Maßnahme wurde die Streichung von 1500 Jobs und die Stilllegung von Flugzeugen beschlossen.

© aero.de | Abb.: Brian, PH-MCY, CC | 16.09.2009 08:35