Erste Boeing 747-8F verlässt die Werkshallen

EVERETT - Boeing hat am Donnerstagnachmittag den ersten 747-8-Frachter aus dem Werk in Everett gezogen. Das Flugzeug, das später für Cargolux bestimmt ist, wird jetzt lackiert. Zudem wird mit den Vorbereitungen für die Flugtests begonnen.

"Es ist sehr schön zu sehen, wie dieses Flugzeug in die Flugtestphase übergeht", sagte Mo Yahyavi, Vice President und General Manager des 747-Programms. "Unsere Mitarbeiter, Zulieferer und Kunden haben viel Arbeit in die Verwirklichung des 747-8 Frachters eingebracht."

Der Frachter ist 76,3 Meter lang und damit 5,6 Meter länger als der 747-400 Frachter. Durch diese Verlängerung bietet der Frachter 16 Prozent mehr Frachtvolumen als sein Vorgänger. Boeing hat 105 Bestellungen für die 747-8 erhalten, davon 78 Bestellungen für den neuen Frachter.

Cargolux, Nippon Cargo Airlines, AirBridgeCargo Airlines, Atlas Air, Cathay Pacific, Dubai Aerospace Enterprise, Emirates SkyCargo, Guggenheim und Korean Air haben Bestellungen für den 747-8-Frachter abgegeben.

Milliardenbelastung im Programm

Wegen Produktions- und Absatzproblemen im Programm musste Boeing zuletzt Sonderbelastungen in Milliardenhöhe verkraften. Rund 640 Millionen Dollar (435 Mio Euro) der Gesamtbelastung entfallen nach  Unternehmensangaben auf die wegen Verzögerungen gestiegenen Produktionskosten.

Eine Belastung von 360 Millionen Dollar resultiert aus der Entscheidung des Konzerns, die Produktionskapazität für die 747-8 zwei Jahre länger als ursprünglich geplant nicht auf mehr als 1,5 Flugzeuge pro Monat zu erhöhen. Zuvor hatte Boeing die Fertigung auf 2 Maschinen im Monat anheben wollen.

Der Konzern verschob zuletzt die Termine für den Jungfernflug und die Erstauslieferung des Modells. Der erste Testflug des 747-8 Frachtflugzeugs soll nach mehrfachen Verzögerungen Anfang 2010 erfolgen. Die Auslieferung an Kunden soll den neuen Planungen zufolge im vierten Quartal 2010 beginnen.

Die Passagier-Variante des Flugzeugs soll erstmals im vierten Quartal 2011 ausgeliefert werden. Die Deutsche Lufthansa ist mit 20 bestellten Einheiten der bislang einzige Airlinekunde des Modells.