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Das Emirat Katar betreibt eine recht illustre Kampfjet-Flotte: Mirage 2000-5 und Rafale aus Frankreich, F-15QA aus den USA - und Eurofighter Typhoon, endmontiert bei BAE Systems im britischen Warton. Der erste dieser Eurofighter erreichte Katar, pünktlich zum Schutz der Fußball-WM, im Spätsommer 2022.
Inzwischen ist die Order, 24 Jets sind bestellt, beinahe abgearbeitet. Die letzten zwei Typhoons aus dem fünf-Milliarden-Pfund-Auftrag sollen im Frühjahr 2025 übergeben werden. Da bot sich beim Staatsbesuch des Emirs von Katar in London in der vergangenen Woche die willkommene Gelegenheit, über mögliche Folgegeschäfte zu sprechen.
Bestätigung zurückgezogen?
Tatsächlich trug der Besuch offenbar Früchte, denn nach eigenem Bekunden hat sich Katar zwölf zusätzliche Eurofighter gesichert, abermals komplett aus der Montagelinie in Warton. So zumindest formulierte es die katarische Regierung im Nachgang des Staatsbesuchs in einer Erklärung, die auf der Webseite der staatlichen Nachrichtenagentur QNA veröffentlicht wurde.
Kurze Zeit später strichen die Katarer den Passus, in dem es um die zusätzlichen Eurofighter ging, jedoch wieder aus dem Text. Gründe dafür wurden keine genannt.
Hoffnung in Warton
Wie ernst es Katar mit der Bestellung eines weiteren Dutzends "britischer" Eurofighter Typhoon ist, bleibt bis zu einer tatsächlichen Vertragsunterzeichnung also etwas verschwommen. Die Chance, dass der Deal wie angekündigt über die Bühne geht, ist aber recht hoch.
Immerhin vereinbarten Großbritannien und Katar in London die "Stärkung unserer jeweiligen Verteidigungsfähigkeiten durch Ausweitung unserer Zusammenarbeit im Rahmen der Typhoon- und Hawk-Partnerschaften." Auch verstärkte Zusammenarbeit auf wirtschaftlicher Ebene wurde vereinbart.
Bei der örtlichen BAE-Belegschaft in Warton dürfte sich angesichts der im Raum stehenden Folge-Order aus Katar jedenfalls die Stimmung aufhellen. Zuletzt waren dort immer lauter Bedenken angeklungen, dass der Endmontagelinie zeitnah die Arbeit ausgehen könnte, wenn keine neuen Eurofighter-Aufträge eingehen.
Gewerkschaften üben seit geraumer Zeit Druck auf die britische Regierung aus, auch selbst neue Typhoons in Auftrag zu geben.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Airbus | 11.12.2024 06:37
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