Boeing beginnt mit Dauerbelastungstests beim Dreamliner

EVERETT – Der US-Flugzeugbauer Boeing hat am Montag mit dem Dauerbelastungstest an seinem Prestigeprojekt 787 begonnen. In diesem Abschnitt des FAA-Zulassungsverfahrens wird die Flugzeugzelle ständig wechselnden Belastungen ausgesetzt, wie sie während des alltäglichen Einsatzes im Luftverkehr zu erwarten sind. Ziel ist es, dabei auftretende Ermüdungserscheinungen des Materials rechtzeitig zu identifizieren und zu beheben.

Wie der Flugzeughersteller mitteilte, wird die Flugzeugzelle der 787 in ein Metallgerüst gehängt. Durch spezielle mechanische Einrichtungen werden Beschleunigungen von mehr als 100.000 Flügen simuliert. Dazu wirken immer wiederkehrend unterschiedliche Kräfte auf alle Seiten des Flugzeugs, wie sie auch im späteren Einsatz auftreten werden. 

Nach Angaben von Boeing werden die Tests etwa die dreifache Lebensdauer des Flugzeugs abbilden. "Im Gegensatz zu statischen Tests, bei denen ein Flugzeug gezielt an bestimmten Stellen überbelastet wird, um sowohl normale als auch extreme Flugbedingungen zu simulieren, stellt der Dauerbelastungstest einen sehr viel längeren Prozess dar", so Boeing-Manager Jim Ogonowski.

Die Statiktests wurden bei der 787 bereits erfolgreich abgeschlossen. So wurde beispielsweise die Tragflächenkonstruktion über eine Zeitspanne von 3 Sekunden mit 150 Prozent der höchsten Kräfteeinwirkung im Flugbetrieb belastet. In der Praxis bedeutet dies, dass die Tragflächen im Teststand um 7,6 Meter angebogen werden, ohne zu brechen.

Sowohl die statischen Tests als auch der nun begonnene Dauerbelastungstest sind Teil der umfangreichen Zertifizierung durch die Federal Aviation Administration (FAA).