Kooperationen statt Fusionen
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Air Berlin liebäugelt mit Iberia und British Airways

Air Berlin
Air Berlin am Flughafen Hannover, © Hannover Airport

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NEW YORK - Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin will die schwierige Lage in der Luftfahrt-Branche mit einem dichten Netz an Bündnissen meistern. Nach dem Start gemeinsamer Flüge mit der drittgrößten US-Linie American Airlines sowie mit Finnair hält Air-Berlin-Chef Joachim Hunold nun nach weiteren Partnern Ausschau. Zudem wurde die Aufnahme der Verbindung von Berlin nach New York mit dem Sommerflugplan 2011 bekanntgegeben.

"Für nächsten Sommer gucken wir uns Iberia und British Airways an", sagte Hunold am Dienstag in New York. Übernahmen in der von Wirtschaftskrise, teurem Sprit, Vulkanasche und Preiskampf gebeutelten Branche erteilte er eine Absage. "Ich sehe für uns nichts, was zu kaufen interessant wäre."

Umgekehrt sieht er Air Berlin auch nicht im Visier anderer Gesellschaften. "Ausschließen kann man bei einem börsennotierten Unternehmen natürlich nichts", führte er aus, betonte aber: "Irgendwas Konkretes, das ist nicht der Fall."

Der Chef von British Airways, Willie Walsh, hatte jüngst angekündigt, nach dem Zusammenschluss mit der spanischen Iberia weiter auf Einkaufstour gehen zu wollen. Zwölf Unternehmen hat er nach eigener Aussage im Visier, vor allem in Asien.

Spekulationen zufolge steht aber auch Air Berlin auf der Liste. Die Deutschen sind künftig über das Luftfahrt-Bündnis OneWorld mit British Airways verbunden. Diesem gehören auch American Airlines und Finnair an. "Wir hatten natürlich Meetings in der Allianz", sagte Hunold. Verkaufsverhandlungen seien das aber nicht gewesen. "Da ist nichts dran."

OneWorld gehört zu den drei großen Luftfahrt-Bündnissen neben der Star Alliance um den deutschen Branchenprimus Lufthansa und Skyteam um Air France-KLM. Innerhalb der Bündnisse werden Strecken gemeinsam bedient und Anschlüsse auf einander abgestimmt. Das ist besonders für Geschäftsreisende interessant, die Air Berlin mit den Kooperationen in verstärktem Maße ansprechen will.

Air Berlin-Direktflug von Berlin nach New York

Air Berlin bietet im kommenden Sommer erstmals Nonstopflüge auf der Strecke Berlin-New York an. Die Metropole an der US-Ostküste wird vom Mai 2011 an viermal pro Woche angesteuert, teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch mit. Die Maschinen vom Typ Airbus A330 starten zum John-F.-Kennedy-Airport jeden Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag. Außerdem stockt das Unternehmen die Zahl seiner Flüge zwischen Düsseldorf und New York im Sommer 2011 von derzeit fünf auf sieben pro Woche auf.

Bisher bieten bereits zwei US-Fluggesellschaften Verbindungen zwischen Berlin und New York an: Delta Air Lines zum John-F.-Kennedy-Flughafen, Continental Airlines zum Flughafen Newark.

Air Berlin arbeitet an Imagewandel

Air Berlin möchte im Zuge des Oneworld-Beitritts seinen Imagewandel vom Urlaubsflieger zum Business-Carrier weiter vorantreiben, sagte Hunold nach Angaben der "Financial Times Deutschlands" vom Mittwoch. Dazu teste Air Berlin derzeit ein Gerät für mobile Bordunterhaltung. Zudem evaluiere Fluggesellschaft verschiedene Lösungen, um einen Internetzugang an Bord anbieten zu können.

Jenseits des Atlantiks gebe es für Air Berlin die Möglichkeit, neue Kundenkreise insbesondere unter Geschäftsreisen zu erschließen, und die in den USA noch weitgehend unbekannte Air Berlin als echte Alternative zur Lufthansa zu etablieren. Air Berlin will künftig gemeinsame Flüge mit American Airlines anbieten und dadurch amerikanischen Reisenden nach eigenen Angaben vor allem einen besseren Zugang nach Zentraleuropa eröffnen.
© dpa, aero.de | Abb.: Hannover Airport | 22.09.2010 07:27


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