Nach Triebwerkexplosion
Älter als 7 Tage

Qantas und Singapore Airlines nehmen A380-Flüge wieder auf

Qantas
Qantas A380, © Qantas

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SYDNEY - Qantas will die zunächst eingestellten Flüge mit dem Airbus A380 innerhalb von 48 Stunden wieder aufnehmen. Voraussetzung dafür sei, dass alle Checks zufriedenstellend verlaufen, sagte Qantas-Chef Alan Joyce in Sydney. Unterdessen flog Singapore Airlines nach einer Verschiebung der A380-Flüge am Freitag bereits wieder mit dem Flugzeugtyp. Ingenieure hätten auf Anraten des Triebwerksherstellers Rolls Royce zusätzliche Sicherheitschecks gemacht und abgeschlossen.

Dies teilten die Airlines jeweils am Freitag mit. Am Morgen starteten in Singapur unter anderem Singapore Airlines-Maschinen nach Zürich, Paris, London, Tokio und Sydney. Die Fluggesellschaft, die den Airbus A380 im Jahr 2007 als erste in den Dienst gestellt hatte, hatte sämtliche A380-Flüge nach dem Unglück der Qantas-Maschine am Donnerstag verschoben.

Qantas-Airbus von Lufthansa-Technik gewartet

Der in Singapur notgelandete Qantas-Airbus A380 war zum Service-Check bei Lufthansa-Technik in Frankfurt. Die Maschine, war dafür Anfang Oktober in Deutschland, bestätigte der Lufthansa-Sprecher Frank Püttmann am Freitag in Singapur. Bei der Wartung seien aber nicht die Triebwerke geprüft worden.

"Bei der Maschine ist ein C-Check durchgeführt worden, das lässt sich mit der Inspektion eines Autos vergleichen", sagte Püttmann. "Dabei werden die besonders beanspruchten Teile untersucht und geprüft, wie etwa die Reifen, die Hydraulik und das Fahrwerk. In dem Vertrag mit Qantas sind aber die Triebwerke nicht Bestandteil dieser Wartung." Auf der Webseite von Lufthansa-Technik heißt es: "Für den C-Check, der zwischen 1500 und 2000 Arbeitsstunden beanspruchen kann, bleibt ein Flugzeug bis zu fünf Tage in der Wartungshalle."

Qantas hatte der Lufthansa Technik zuvor ihr Vertrauen ausgesprochen. Sie reagierte auf Vorwürfe einer australischen Gewerkschaft von Luftfahrtingenieuren, deren Chef Steve Purvinas Sorge über die Sicherheit der australischen A380-Flotte geäußert hatte, weil die Wartung oft im Ausland stattfinde.

"Lufthansa ist eine führende internationale Fluggesellschaft, einer der Top-Anbieter von Ingenieurs- und Wartungsleistungen und setzt selbst A380 ein", teilte Qantas-Chef Alan Joyce mit. "Die Rolls Royce Trent 900-Triebwerke werden in Rolls-Royce-Werkstätten überholt. Den Eindruck zu erwecken, Lufthansa und Rolls-Royce hätten nicht die Expertise und Erfahrung, Sicherheitschecks mit den höchsten Qualitätsansprüchen durchzuführen, ist aberwitzig." Qantas hat alle weiteren Flüge mit dem Airbus A380 ausgesetzt.

Qantas vermutet Material- oder Designfehler

Flug QF32 erlitt am Donnerstag in Singapur fünf Minuten nach dem Start einen schweren Triebwerkschaden. Passagiere hörten einen lauten Knall und sahen Metallteile von der Tragfläche stürzen. Der Pilot der Maschine mit mehr als 450 Menschen stellte das Triebwerk ab, ließ über Indonesien Flugbenzin ab und landete ohne Zwischenfall wieder in Singapur. Qantas holte die dort gestrandeten Passagiere am Freitag ab. Die Untersuchung der Unglückssache war in Singapur mit Ingenieuren von Qantas, Airbus und dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce in vollem Gange.

Der Triebwerkschaden geht nach einer ersten Einschätzung der Fluggesellschaft auf einen Materialfehler oder fehlerhaftes Design des Triebwerks zurück. "Wir glauben nicht, dass es etwas mit der Wartung zu tun hat", sagte Joyce. Ingenieure von Qantas, Airbus und dem Triebwerk-Hersteller Rolls- Royce seien rund um die Uhr im Einsatz, um die Ursache des Unglücks zu ermitteln, sagte eine Qantas-Sprecherin.
© dpa, aero.de | Abb.: Qantas | 05.11.2010 07:31

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Beitrag vom 05.11.2010 - 15:41 Uhr
Ich nehme an, Du arbeitest bei LHT und warst während der Runups mit im Flieger?
Falls nein sei bitte so nett und stelle keine Behauptungen an, was mit dem Flieger gemacht wurde.
Es gibt nämlich durchaus Checks bei denen die Triebwerke angelassen werden ohne das diese selbst
Teil des Checks sind.
Beitrag vom 05.11.2010 - 10:16 Uhr
Schade nur, dass der A380 über 3 Wochen (ab Mitte September) in Frankfurt stand, und nicht 5 Tage, und Engine run up tests wurden auch gemacht - 2 tage lang auf der Südseite an der A380 Halle...


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