Konrad Adenauer
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Lufthansa Technik übergibt Regierungs-A340 an Flugbereitschaft

Luftwaffe
Übergabezeremonie für den ersten Airbus A340-300 "Konrad Adenauer" für die Flugtbereitschaft, © FLUG REVUE / Heiko Stolzke

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HAMBURG - Lufthansa Technik hat am Mittwoch die erste A340-300 "Konrad Adenauer" für die Flugbereitschaft an die Luftwaffe übergeben. Das ehemalige Lufthansa-Flugzeug wurde in den vergangenen Monaten als Regierungsflugzeug umgebaut. Mit den neuen Airbus A340-300 werden bei der Flugbereitschaft die rund 20 Jahre alten A310-300 ersetzt. In etwa drei Monaten soll nach Angaben der Luftwaffe das zweite Flugzeug folgen.

Bei dem ersten Flugzeug handelt es sich um die ehemalige D-AIGR der Lufthansa (MSN 274). Der zweite Airbus A340-300 für die Luftwaffe ist die ehemalige "Foxtrott Bravo" (MSN 355). Wie die Lufthansa Technik auf Anfrage der FLUG REVUE erklärte, hatten die Flugzeuge zuvor 50.000 beziehungsweise 46.000 Flugstunden im Liniendienst absolviert.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Modernisierung der Kurz- und Mittelstreckenflotte begonnen, als Lufthansa Technik Airbus A319 für die Luftwaffe umrüstete.

Für die Lufthansa Technik ist die Ausstattung der Kanzler-Flugzeuge schon Tradition: Sie rüstete auch bereits Boeing 707 und die A310 für den Einsatz als repräsentatives Fluggerät um.

Der Airbus A340-300 hat ein maximales Abfluggewicht von 271 Tonnen und eine Reichweite von 13.500 km. Das Flugzeug kann maximal 143 Passagiere und 19 Besatzungsangehörige aufnehmen.

Während der Grundüberholung und Modernisierung erhielt das Flugzeug nach Angaben der Luftwaffe unter anderem ein neues Flight Management System mit Data-Link-Fähigkeit (Vernetzbarkeit auf internationale Lagebilder) sowie ein hochmodernes Multi-Scan-Wetterradar.

Analog zur Ausstattung der kleineren Airbus A319 CJ wurde auch beim A340-300 ein "papierloses Cockpit" durch den Einsatz von Electronic Flight Bags (EFB) eingebaut.

"Zur besonderen militärischen Zusatzausstattung zählen das Freund-Feind-Kennungsgerät (IFF) sowie die gesicherten Kommunikationseinrichtungen via Satellit. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Luftfahrzeuge mit einem autonomen Selbstschutzsystem zur Abwehr von Lenkflugkörpern (vorwiegend MANPADS: Man Portable Air Defense Systems) ausgestattet", hieß es von der Luftwaffe.

Einen ausführlichen Bericht über Aufgaben, Flotte und Geschichte der Flugbereitschaft finden Sie in der Mai-Ausgabe der FLUG REVUE, die bereits ab 11. April am Kiosk erhältlich ist!
© FLUG REVUE / Heiko Stolzke | Abb.: FLUG REVUE / Heiko Stolzke | 30.03.2011 13:07

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Beitrag vom 02.04.2011 - 22:19 Uhr
Der Spiegel hatte da eine genauere Aufschlüsselung der Kosten:
"Nun will Minister Jung auch noch den Komfort auf ganz langen Strecken verbessern. Als Ersatz für zwei betagte A-310-Airbusse, die die Luftwaffe 1990 von der DDR-Fluggesellschaft Interflug übernommen hatte, will er gebrauchte A340-300-Maschinen der Lufthansa erwerben. Die vierstrahligen Maschinen (Neupreis je etwa 200 Millionen US-Dollar) sollen zusammmen 193,6 Millionen Euro kosten.

Für weitere 140,8 Millionen, so die Vorlage für den Bundestag, soll die Hamburger Lufthansa-Technik eine komfortable VIP-Ausstattung in die Flieger aus den Baujahren 1999 und 2000 einrüsten. Statt bisher knapp 300 Passagieren im Liniendienst sollen die Jets dann 140 Angehörige offizieller Delegationen in alle Welt befördern.

Die neuen Komfortflieger mit Schlafraum für die Kanzlerin und Konferenzabteil werden zum 31. August 2010 und zum 30. November 2011 geliefert. Die alten VIP-Airbusse will das Ministerium dann verkaufen.

Mit dem Einbau einer Schutzausstattung gegen Flugabwehrraketen sowie einem Wartungsvertrag bis 2020 summiert sich die Beschaffung auf rund 726,6 Millionen Euro. Noch in diesem Jahr werden gut 125 Millionen Euro fällig, die Jung durch Umschichtungen im Verteidigungshaushalt erwirtschaften muss. Denn laut der Vorlage waren die Mittel wegen der "Kurzfristigkeit des Angebots" im Etat für 2008 bisher nicht veranschlagt."

Kaufpreis pro Flugzeug demnach rund 97 Mio. EUR. Würde mich jetzt echt mal interessieren, was fachkundige Leute dazu sagen: Ist das gängiger Marktpreis für eine A340-300 dieses Alters?
Und was diese horrend teuren Raketenabwehrsysteme anbetrifft, stößt es einem ja schon sauer auf. Denn dabei handelt es sich ja nun um eine eher theoretische Gefahr. Die Bundeswehrsoldaten in AFG dürfen sich dagegen mit sehr realen Gefahren und sehr realen Ausrüstungsmängeln herumschlagen, die für sehr viel weniger Geld beseitigt werden könnten. Aber da sind wir dann schon mal lieber ein bisschen knauserig, logisch.

Hallo maestro,
wenigsten einer, der mal echten Fakten liefert.
Der ganze Deal unterliegt dem öffentlichen Recht und das bedeutet: Offene Bücher. Der Kaufpreis für die A340 wird sich damit am Buchwert orientieren. Der 50%-ige Wertverlust ist bei dem Alter der A340 vollkommen OK.
Wichtig ist es auch mal deutlich darauf hinzuweisen, dass die 10-jährige technische Betreuung der Flieger ebenfalls schon im Preis drin ist. Die alten 707 waren mal Neuauslieferungen, nun ist es schon das zweite Mal, dass die "Air Force One" der Bundesrepublik Deutschland ein gebrauchtes Flugzeug ist.
Beitrag vom 02.04.2011 - 21:18 Uhr
Hmm, dass einzigste wobei ich hier sichere Daten sehe, sind 200mille für die Flieger + 140mille für die VIP Ausstattung = 340mille, bleiben Rund 390mille übrig. Dann hat SDFlight geschrieben für den Techniker 45.000€ pro Person, keine Ahnung wieviele sie Ausbilden lassen, dann kommen die Piloten mit 75.000€ pro Person, auch da keine Ahnung wieviele Sie Ausbilden lassen. Dann kommt noch ein großer Brocken mit 10 Jahre Wartung und auch da kenne ich nicht den Vertrag geschweigeden was so eine Wartung kostet und wie oft sie gemacht werden muss, bei solchen Fliegern mit diesen Einsatzplänen.
Nur eines weiß ich, wenn die A310 ausgemustert ist, spart der Steuerzahler richtig Geld, denn diese Flieger kosten mittlerweile durch ihr Alter viel Geld in der Wartung.

Dieser Beitrag wurde am 02.04.2011 21:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.04.2011 - 14:18 Uhr
Danke maestro für die zusätzlichen Infos.

D.h. aber dass irgendwo richtig Geld "verloren" geht.

Runden wir mal auf (für beide Maschienen zusammen): Wartung (40m), Personaltraining (5m), VIP-Config (70m) = ~ €115m
Kaufpreis: ~ €200m
= €315m

Wo bitte bleiben jetzt die Übrigen €415m? So teuer können zwei Raketenabwehr systeme echt nicht sein, da wäre es um einiges kostengünstiger über diesen Zeitraum immer die 3-fache Zahl an Begleitjägern dabeizuhaben als dieses €400m+ system..... Besonders wenn man bedenkt, dass die A343s in 10 Jahren auch so alt sind wie die A310s heute....

Oder haben die vllt doch mehr für die Flieger gezahlt?

Dieser Beitrag wurde am 02.04.2011 14:20 Uhr bearbeitet.


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