Notfälle am 26.Juli
Älter als 7 Tage

Nur ein Ryanair-Flug musste Reserve angreifen

Ryanair 737
Ryanair Boeing 737-800, © The Boeing Company

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MADRID - Wegen eines schweren Unwetters in Madrid wurden am Abend des 26. Juli mehrere eintreffende Flüge auf andere Flughäfen in Spanien umgeleitet. Drei auf den Airport von Valencia verwiesene Ryanair-Flüge erklärten wegen knapp werdenden Treibstoffs Notfälle, um eine bevorzugte Landegenehmigung zu erhalten. Nur ein umgeleiter Flug des irischen LCC musste tatsächlich die mitgeführte Treibstoffreserve angreifen.

Der Flug FR-2054 aus Palma de Mallorca hatte wegen des Unwetters einen ersten Anflug auf Madrid abgebrochen und war schließlich nach Valencia abgedreht. Die 737-800 erreichte den Airport 67 Minuten nach dem ersten Anflug auf Madrid mit 1.029 Kilogramm Resttreibstoff in den Tanks, wie aus einer Auswertung der Ereignisse des Dienstes "The Aviation Herald" hervorgeht. Die Reserve habe bei 1.104 Kilogramm begonnen.

Die Ryanair-Flüge 5389 aus Stockholm und 5998 aus London Stansted hatten im Anflug auf Valencia ebenfalls Notfälle erklärt, die Minimum Fuel-Grenze aber letzlich nicht unterschritten.

Alle Ryanair-Crews befolgten die Standard Operating Procedures, welche die Erklärung eines Notfalls vorsehen, wenn eine Landung oberhalb der Treibstoffreserve bei weiteren Verzögerungen nicht mehr sichergestellt werden kann. Am 26. Juli haben laut "The Aviation Herald" auch andere Flüge wegen zu Neige gehenden Treibstoffs Notfälle an spanischen Flughäfen erklärt.

Ryanair musste anschließend europaweite Kritik einstecken. Die Vereinigung Cockpit hatte dem LCC vorgeworfen, seine Piloten beim Tanken mit strikten Vorgaben unter Druck zu setzen. "Wenn eine Fluglinie an einem Tag dreimal wegen Kerosinmangels notlanden muss, dann stimmt etwas im System nicht", äüßerte sich Cockpit-Sprecher Jörg Handwerk in der "Financial Times Deutschland".

aero.de veröffentlich in Lizenz ausgewählte Meldungen des Dienstes "The Aviation Herald" in deutscher Sprache.
© aero.de | Abb.: Allgäu Airport Memmingen | 23.08.2012 09:11

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Beitrag vom 23.08.2012 - 20:48 Uhr
@freightdawg:

Genau so sehe ich das auch, schade, dass in den Medien vor allem auf die Tatsachen dieser einzelnen angesprochenen Landungen und deren Auswertung eingegangen wurde. Die Politik der Gesellschaft, konservative und damit im Zweifel sichere Kraftstoffplanung nach Möglichkeit zu unterbinden und die gegen diese (wie ich persönlich finde, bedenkliche) Vorgabe verstoßenden Piloten - wobei eben der PIC per Gesetz letztendlich die Verantwortung für die sichere Durchführung eines Fluges bzw. die ihm anvertraute Crew, Passagiere und Maschine trägt - im Unternehmen in Form eines Rankings öffentlich "auszuhängen" sollte hier deutlicher im Fokus stehen.
Irgendwoher muss der Preis ja kommen, das ist klar. Allerdings kann ein solches Vorgehen auch die Flüge anderer Airlines in Gefahr bringen, die dafür umso länger auf eine Landung warten müssen. Da gilt es dann zu hoffen, dass bei eben diesen anderen Gesellschaften nicht nur wirtschaftliches (wenn auch wie in diesem Fall gesetzlich gedecktes) Denken die Maxime ist.
Beitrag vom 23.08.2012 - 14:20 Uhr
@LOWI26
Links erlaubt siehe hierzu meine ausführlichere PM.
Hier ist derLink zu Deinem Beitrag.
 Link:
Beitrag vom 23.08.2012 - 13:26 Uhr
Klar, es ist kein Vergehen, nur die vorgeschriebene Menge Kraftsoff mitzuführen. Aber manche Flüge können sich halt doch unerwartet verlängern, wenn mehrere Umstände zusammentreffen. Dies vorauszuplanen obliegt dem Piloten, und da sollte der Arbeitgeber auch nicht dreinreden. Das Fuel-Extra sollte allein im Ermessen der Crew liegen und kann sich als rettend erweisen, auch wenn die Flugplanung dies gar nicht vorhersah.

Sehr schönes Beispiel: Googelt mal nach "BFU Saab 2000 Werneuchen" (weiss nicht ob hier direkt Links erlaubt sind!)


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