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Flugverbot für Dreamliner stürzt LOT tiefer in Krise

LOT Polish Airlines Boeing 787-8
LOT Polish Airlines Boeing 787-8, © The Boeing Company

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WARSCHAU - Ohne Massenentlassungen und tiefgreifende Umstrukturierung wird die polnische Fluggesellschaft LOT nach Ansicht des polnischen Regierungschefs Donald Tusk nicht aus der Krise kommen. "Man muss es leider klar und ganz brutal sagen - ohne Entlassungen hat LOT keine Aussicht auf ein Überleben", sagte der liberalkonservative Ministerpräsident zur Zukunft der Airline, die mehrheitlich dem polnischen Staat gehört.

Tusk forderte am Donnerstag vor Journalisten in Warschau eine zügige Umstrukturierung des Unternehmens. "Dazu braucht man eine harte Hand", betonte er. "Entweder gibt es einen Wandel, der eine echte Chance für einen Ausweg (aus der Verschuldung des Unternehmens) gibt, oder das Unternehmen wird nicht mehr weiterbestehen."

Der neue LOT-Chef Sebastian Mikosz kündigte am Donnerstag an, das Unternehmen werde seine beiden "Dreamliner" des US-Herstellers Boeing nach dem Flugverbot voraussichtlich bis Ende Oktober nicht im Linienverkehr einsetzen. Die bisher für die 787 "Dreamliner" vorgesehenen Verbindungen würden von Flugzeugen des Typs Boeing 767 übernommen. Mikosz begründete den Verzicht auf die "Dreamliner" mit der Unsicherheit, ob, wann und wie lange die nach einer Pannenserie in die Schlagzeilen geratenen Maschinen fliegen könnten.

Nach dem Flugverbot für die 787 durch die US-Luftfahrtaufsicht FAA lässt auch LOT seine "Dreamliner" genauestens überprüfen. Die Zwangspause der Flugzeuge verursacht dem Unternehmen, das ohnehin mit Finanzproblemen zu kämpfen hat, zusätzliche Verluste. LOT ist die einzige europäische Fluggesellschaft, die "Dreamliner" in ihrer Flotte hat. Das Unternehmen ist Mitglied im Luftfahrtbündnis Star Alliance, dem auch die Lufthansa angehört.
© dpa-AFX | 15.02.2013 07:20

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Beitrag vom 15.02.2013 - 15:00 Uhr
Leider leiden momentan die Airlines mehr als BOEING als eigentlicher Verursacher des Schlamassels .... :-( Wenn erst mal viel Zeit verstrichen ist und diese Kunden die 787 wieder zum Einsatz bringen, heisst es nicht, dass alle Probleme (vor allem die finanziellen) geloest sind!

Wird wohl noch einen langen Streit geben mit LOT und BOEING falls diese Firma das alles ueberlebt?? Wollen wir das beste hoffen.
Beitrag vom 15.02.2013 - 10:42 Uhr
Z. Z. dürfte wohl kaum jemand seine 767 abgeben, ohne einen Ersatz in der Hand zu haben.
Boeing dürfte allerdings auch kein Interesse haben, dass die Gesellschaften zahlungsunfähig geworden sind, wenn der neue Flieger gerage abgeholt wrden soll...
Beitrag vom 15.02.2013 - 10:14 Uhr
Es ist bitter, dass das Grounding eine weitere heftige Last für die polnische Fluggesellschaft bedeutet. Das Unternehmen war ja vorher schon zu Einschränkungen gezwungen, wir erinnern uns zum Beispiel an die hastig wieder eingestellten Verbindungen z.B. nach Hannover.

Ich frage mich, ob man nicht zwischenzeitlich nicht generell zu den Boeing 767-300 zurückkehren kann? Bis zuletzt waren sie ja das Zugpferd der Langstrecke der LOT und sollten zumindest mittelfristig auch in annehmbaren Zustand zu beschaffen sein um das Streckennetz auch komplett abdecken zu können. Die Crews besitzen schließlich ihr Typerating noch.

Viele betroffene Airlines scheinen wie gelähmt oder sitzen die Sache einfach aus. Denn auch wenn es hinten raus für Boeing noch richtig richtig teuer werden wird, aktuell steht nicht Boeing sondern den Airlines wie LOT das Wasser bis zum Hals!

Dieser Beitrag wurde am 15.02.2013 10:29 Uhr bearbeitet.


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