"Wall Street Journal"
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Zulieferer täuscht Pratt über Jahre mit geschönten Tests

Bombardier Q400 NextGen
Bombardier Q400 NextGen, © Bombardier

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MONTREAL - Ein konzerninterner Zulieferer des Triebwerksherstellers Pratt & Whitney hat über Jahre Materialtests geschönt. Die israelische Carmel Forge soll seit Mitte der 1990er Jahre 40.000 Triebwerksscheiben mit falscher Dokumentation an Pratt & Whitney Canada geliefert haben, um auf dem Papier die geforderten Qualitätsstandards für seine Produkte und Metalllegierungen zu erfüllen, schreibt das "Wall Street Journal".

Carmel Forge gehört seit 1994 zum Pratt & Whitney Mutterkonzern United Technologies. Der Skandal flog erst 2011 auf, als ein Mitarbeiter Pratt auf Unregelmäßigkeiten bei Carmel Forge hinwies. Die US Luftfahrtbehörde FAA und ihr kanadischen Pendant Transport Canada wurden vom Unternehmen frühzeitig informiert und leiteten eigene Untersuchungen ein.

Die betroffenen Teile sollen in Flugzeugen der Bombardier Q400-Serie und den Triebwerken mehrerer Business Jet-Programme verbaut worden sein. Pratt & Whitney hat nach eigenen Angaben damit begonnen, die betroffenen Kunden zu informieren.

Von Carmel Forge gelieferte Teile würden "kein Sicherheitsrisiko darstellen", versicherte ein Unternehmenssprecher dem "Wall Street Journal". Mit einer strengeren Aufsicht will Pratt die Einhaltung der Standards bei Carmel Forge künftig sicherstellen. Schon 2011 soll United Technologies das Management seiner israelischen Tochter an eine kürzere Leine genommen haben. 

Bei der FAA hat man den Fall inzwischen zu den Akten gelegt. Alle von Carmel Forge gelieferen Teile würden "wie vorgesehen" funktionieren, sagte eine FAA-Sprecherin dem Blatt.
© aero.de | Abb.: Pratt & Whitney Canada | 05.03.2013 10:21

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Beitrag vom 05.03.2013 - 14:05 Uhr
Die FAA und ihre Einblicke... - aber lassen wir das.

Ganz schön heftig, das dürfte weite Kreise ziehen, das kommt ja schon der Verwendung von Bogus parts (gefälschten Ersatzteilen) gleich im Endergebnis - der Image-Schaden für PW ist jetzt da, und das wird für irgend jemanden sehr teuer werden...
Beitrag vom 05.03.2013 - 13:42 Uhr
>Und kein Sicherheitsrisiko, bitte?

Meinst du nicht, dass die FAA da nen etwas besseren Einblick hat als du?
Beitrag vom 05.03.2013 - 12:13 Uhr
Triebwerksscheibe - welche? Das ist doch reichlich ungenau.
Und kein Sicherheitsrisiko, bitte? Wenn sich im Triebwerk etwas zerlegt kann das durchaus größere Schäden verursachen.....


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