Planungsprozess
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Lufthansa-Regionaltochter CityLine soll nach München umziehen

Embraer E190 von Lufthansa CityLine
Lufthansa Regional Embraer E190 von Lufthansa CityLine, © Deutsche Lufthansa AG

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KÖLN / MÜNCHEN - Die Lufthansa-Regionaltochter CityLine soll von Köln nach München umziehen. "Der Prüfungsprozess ist in einen Planungsprozess übergegangen", sagte eine Sprecherin des Konzerns am Dienstag in München. Zuvor hatte darüber bereits die "Kölnische Rundschau" berichtet. Bereits bei der Verkündung eines umfangreichen Sparprogramms hatte die Lufthansa einen möglichen Umzug angekündigt.

Noch fehlt die formelle Zustimmung des Konzernvorstands. Auch der genaue Zeitpunkt für den Umzug an den zweitgrößten deutschen Flughafen nach München steht noch nicht fest. Insgesamt sollen rund 340 Verwaltungsstellen wechseln. Mit den bereits über den Schritt informierten Beschäftigten laufen derzeit noch Gespräche. Am Flughafen Köln/Bonn bleibe aber der Technikstandort mit 125 Mitarbeitern erhalten, sagte die Sprecherin.

Die Tochter fliegt auf innereuropäischen Strecken insgesamt 116 Flughäfen an und zählte 2012 rund 7,6 Millionen Passagiere. Insgesamt beschäftigt die Tochter rund 2370 Menschen und verfügt über eine Flotte von 60 Flugzeugen. Die Lufthansa hatte sich zu Jahresbeginn eine Sparprogramm auferlegt und baut tausende Stellen ab. Unter anderem wird auch die offizielle Konzernzentrale in Köln dicht gemacht.
© dpa | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 29.05.2013 11:03

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Beitrag vom 30.05.2013 - 12:10 Uhr
Auch ich wünsche den Mitarbeitern von CLH daß sie ihre Arbeit behalten und finde es gut, daß CLH wenigstens einen Umzug anbieten würde.

Ich selbst war bei einer Tochterfirma eines Konzerns beschäftigt. Dort wurde ein ähnliches "Problem" folgendermaßen gelöst: Uns wurde auf einer kurzfristigen Belegschaftsversammlung mitgeteilt, dass der Betrieb zum Ende des Folgemonates geschlossen wird und wir umgehend die AA über unsere Arbeitslosigkeit informieren müssten, um unsere Ansprüche nicht zu verlieren.
Ich hatte eigentlich 6 Monate Kündigungsfrist zum Quartalsende, was aber im Falle einer Betriebsschließung nicht im geringsten zählt. Nach 5 Wochen war Schluß! Die Abfindung betrug rund 0,5 Monatsgehälter je Jahr der Betriebszugehörigkeit (abhängig von Alter und Familienstand etc.)

Die Tätigkeiten meines ehemaligen Betriebes werden inzwischen durch eine neue Firma am selben Standort, durchgeführt. Kollegen, die sich dort bewarben, wurde nur noch max. 60% ihres früheren Gehaltes angeboten...und selbst das war schon weit unter dem, was hier gerne als "zu knapp zum Leben" bezeichnet wird.

Deutschland ist inzwischen in weiten Teilen gaaaanz weit weg von einer "sozialen Marktwirtschaft"....
Beitrag vom 30.05.2013 - 09:54 Uhr
>
Was in meinen Augen noch viel schlimmer ist, man gibt für diesen Umzug 40-50 Millionen Euro aus, während in anderen Konzernbereichen viele Kollegen ihren Job verlieren. Und das nicht wegen konkreten Fakten, die den Umzug nach MUC rechtfertigen, sondern nur wegen viel Hoffnung und Glaube der Geschäftsführung.

Ich wünsche jedem das er seinen Job behält. Deine Verbitterung kann ich deshalb schon verstehen. Andereseits kann LH wirtschftliche Fakten nicht ignorieren wenn die Konkurrenz einem das Leben schwer macht. Das die Zentrale von LH in Köln angesiedelt ist/war stammt noch aus der Zeit als LH eine" Staatsairline" war und war politisch begründet. Die Zentrale fernab vom Geschehen (Frankfurt/München = Hauptstandorte, LH-Werft Hamburg) anzusiedeln war deshalb von Anfang an falsch und das soll jetzt geändert werden.

340 Verwaltungsstellen umzusiedeln wird sicher nicht die oben genannte Summe kosten. Zumal deine Schilderung berechtigt nahelegt das es in Zukunft deutlich weniger Flotte zu betreuen gibt. Wenn dann in München Räume frei stehen sollten ist das aus LH-Sicht eine wirksame Sparmaßnahme zumal dann auch ettliche Mitarbeiter den Umzug nicht mitmachen werden was LH sicher nicht bedauert. Das die Zusammenlegung mit München weiteres Rationalisierungsrpotenzial bringen dürft darf angenommen werdene.

Das Airlines allgemein große Ertragsprobleme haben sieht man an den vielen Verlustmeldungen ringsum. Geschäftsleitungen die nicht dagegen handeln machen Verluste. Die werden wie bei Allitalia entweder vom Staat getragen oder die Airlines gehen Pleite. Das hilft auch niemandem. Schön ist das alles trotzdem nicht.
Beitrag vom 30.05.2013 - 00:42 Uhr
Der Mietvertrag in Köln läuft bis Ende 2015.

Im übrigen sind die Mitarbeiter über diesen Schritt noch nicht konkret informiert, bisher wurde lediglich mitgeteilt, dass man dem Passagevorstand einen Umzug nach MUC vorgeschlagen hat, dieser aber erst Ende Juni darüber abstimmen wird.

Desweiteren sollte man auch mal zur Sprache bringen, dass die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat völlig übergangen wurden bei der letzten Aufsichtsratssitzung. Dort sollte über die Verlegung der HV nach MUC abgestimmt werden, war auch so auf der Tagesordnung vorgesehen.

Scheinbar hatte man aber Angst, dass vielleicht jemand von der Arbeitgeberseite sich zu einer Enthaltung oder sogar Gegenstimme hätte hinreissen lassen können und somit das Projekt schon gestorben wäre. So hat man diese Abstimmung einfach nicht stattfinden lassen, sondern hat über die Köpfe der Arbeitnehmervertreter hinweg entschieden, dass eine Zukunft für die CLH nur von MUC aus stattfinden kann.

Anhand der hervorragenden Zahlen, die wir hier von CGN aus in den vergangenen Jahren geleistet haben, ist das völlig an den Haaren herbeigezogen.

Auf der Betriebsversammlung wurden von der Geschäftsführung jedem einzelnen ein Arbeitsplatz in MUC angeboten, wohlwissend, dass ja nicht jeder mitgehen kann und auch dass schon feststeht, dass vereinzelte Abteilungen komplett aufgelöst und ins Ausland verlagert werden.

Ausserdem wurde gegenbüber den Beschäftigten geäussert, falls man dann in zwei Jahren nicht mehr existieren sollte oder weiteres Personal entlassen müsse, dass man in MUC bessere Perspektiven hätte, als im Raum CGN. Klar, dann kann ich wahrscheinlich bei Aviation Power, AHS oder sonstigen Billiglohn-Unternehmen anfangen und direkt zwei Jobs ausüben, um auch nur annähernd überleben zu können.

Zumal auch noch die Ausflottung der kompletten CRJ-700-Flotte bis Winterflugplan 2014/15 feststeht, also eine Reduzierung der Flotte um 25%. Da ist weiterer Stellenabbau vorprogrammiert. Wieso bietet man derzeit schon den Kollegen vom Cockpit an, zu Turkish Airlines zu wechseln?

Leider wird der Mitarbeiter hier nur noch verarscht, der sogenannte CityLine-Spirit, der diese Firma jahrelang ausgezeichnet hat, ist schon seit langem nicht mehr vorhanden. Hier ist man mittlerweile auch nur noch eine Nummer bzw. Zahl in diversen Statistiken.

Was in meinen Augen noch viel schlimmer ist, man gibt für diesen Umzug 40-50 Millionen Euro aus, während in anderen Konzernbereichen viele Kollegen ihren Job verlieren. Und das nicht wegen konkreten Fakten, die den Umzug nach MUC rechtfertigen, sondern nur wegen viel Hoffnung und Glaube der Geschäftsführung.

Was passiert 2015, wenn die Vereinbarung "Knock-in-Schwelle", die momentan den Einsatz der Embraer bei der CLH erlaubt, von der VC nicht verlängert wird und somit die Embraer in die Passageflotte wechseln? Dann hätte die CLH nur noch 12 CRJ-900. Dafür sein Umfeld und alles aufgeben, ohne eine Garantie oder auch nur einen Fakt?


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