Airlines
Älter als 7 Tage

Lufthansa und Tuifly wollen Geld für Extras

Lufthansa A320
Lufthansa Airbus A320, © Deutsche Lufthansa AG
FRANKFURT - Die Passagiere von Lufthansa und Tuifly müssen sich auf neue Zeiten einstellen. Während die Lufthansa ihren Economy-Kunden künftig reservierte Sitze gegen Extra-Geld anbietet, stehen vielen Gästen der Tui-Tochter deutliche Abstriche bevor. Wer seine Reise bei den Tui-Billigmarken Discount Travel und 1-2-Fly oder ein reines Flugticket von Tuifly bucht, darf künftig weniger Freigepäck aufgeben und muss für Essen und Getränke an Bord extra zahlen.

Bei Kunden der Marken Tui, Airtours und Robinson dürfen die Koffer schwerer sein, die Verpflegung bleibt inklusive.

Die Lufthansa dagegen will künftig auch Gästen mit Billigtickets schon bei der Buchung zusätzlich eine Sitzplatzreservierung anbieten. "Wir führen eine Sitzplatzreservierung gegen Entgelt für die Economy-Tarife ein, die heute nicht dazu berechtigt sind", sagte der Vertriebsvorstand der Lufthansa Passage, Jens Bischof, dem Fachmagazin "fvw" (Freitag). Das Angebot soll noch in diesem Jahr eingeführt werden. Die Sitzplatzreservierung soll zunächst nur via Reisebüro und im zweiten Schritt auch online buchbar werden.

Wie tief die Kunden in die Tasche greifen müssen, um sich vor der offiziellen Check-in-Zeit einen bestimmten Sitzplatz zu sichern, steht noch nicht fest. Bischof kündigte Preise "im Marktumfeld" an. Die bewegen sich dem Magazin zufolge auf Europa-Strecken um die zehn Euro, für Langstreckenflüge könnten es auch schon mal 40 Euro sein.

Bei Tuifly, wo bisher jeder Kunde 20 Kilogramm Freigepäck sowie Essen und Getränke inklusive hat, entsteht nun eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Wer bei den Billigmarken oder Tuifly einen Flug bucht, darf nur noch 15 Kilogramm Freigepäck mitnehmen. Mehrgepäck muss dann vorher extra gebucht werden, Verpflegung rechnen die Flugbegleiter an Bord ab. Für die Kunden der Premium-Marken Tui, Airtours und Robinson gilt dagegen weiterhin die alte Freigepäck-Grenze, einen Gutschein für Essen und alkoholfreie Getränke gibt es bei der Buchung.

Tui begründete die Umstellung mit den Ergebnissen einer Umfrage. Kunden sei ein sicherer und preisgünstiger Flug wichtiger als zusätzlicher Service. Durch die neuen Tarife entstünden Preisvorteile von bis zu fünf Prozent. Die neuen Regelungen gelten für Buchungen ab dem 10. September für Reisen, die ab 1. Mai 2014 stattfinden. Für Extra-Geld bietet Tui zudem ein Komfort-Paket mit mehr Ellenbogenfreiheit, einem ausgefalleneren Essen und alkoholischen Getränken und einem bevorzugten Einstieg ins Flugzeug an.

Mit der Unterscheidung folgt Tuifly einem Branchentrend. Billigflieger wie Ryanair und Easyjet berechnen die Bordverpflegung seit langem extra, die Lufthansa setzt mit der teilweisen Verlagerung ihrer Europaflüge zur Billigtochter Germanwings auf ein ähnliches Tarifmodell. Glück hat, wer bei seiner Reise mit 1-2-Fly oder Discount Travel einen Flug einer anderen Fluglinie wie Condor oder Air Berlin erwischt. Dort könne Verpflegung und mehr Freigepäck auch für die Kunden der Tui-Billigmarken weiterhin inklusive sein, räumte ein Sprecher von Tui Deutschland ein.
© dpa-AFX | Abb.: Tuifly | 05.09.2013 13:07

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 06.09.2013 - 15:06 Uhr
@Flugzeugschrauber

Da hast du recht. Die TUIfly ist das Transportunternehmen der TUI. Und wenn ich bei TUI buche, kann es auch durchaus sein, dass ich bei der Konkurrenz mitfliege. Aber was an MEHR bekomme ich denn da. Eine Butterstulle und was zu trinken. Meine Güte, ist es das wirklich wert.

@kubus, wenn es nur die "Butterstulle" und das Getränk wäre würde ich dir ja recht geben. Aber es geht um die Gebühren für das Gepäck. Bei allen anderen Airline, wo TUI mit fliegt habe ich 20 Kg pro Person frei. TUIfly plant aber nur 15 Kg. Wird man nun auf TUIfly gebucht, zahlt man zur Zeit für ein Paket von 5Kg satte 35 € über Internet gebucht, am Airport sogar 50€ pro Strecke. Macht bei zwei Personen hin und zurück schlappe 140€ mehr, wenn ich das "Glück" habe, als Pauschalurlauber der TUI auf TUIfly gebucht zu werden.

Habe ich aber das "Pech" als TUI Kunde auf eine andere Airline gebucht zu werden, spare ich diese zusätzlichen 140€ und das ist schon eine Hausnummer. Dafür fliege ich mit GWI inklusive 20 kg Gepäck einmal nach London und zurück.

Bei Tui buchen sehr konservative Gäste und die werden sich selbst wegen Kleinigkeiten aufregen.
Bin gespannt wie lange man das durchhält, bevor sie auf die Nase fallen. Die Zeit wird es sicherlich zeigen, wobei
schlussendlich wieder die Angestellten der Airline das ausbaden müssen, was die Führung ihnen eingebrockt hat.





Beitrag vom 06.09.2013 - 14:19 Uhr
Ich versteh die Aufregung nicht - viele 'nahmhafte' Airlines verlangen Geld für eine Sitzplatz-Reservierung. Weshalb ist das bei der LH nun so schlimm? Wie wär die Situation denn, wenn umgekehrt vorgegangen wäre - also diejenigen einen Rabatt bekommen, die auf die Sitzplatzreservierung verzichten? Situation dieselbe, aber alle würden klatschen!
Beitrag vom 06.09.2013 - 13:17 Uhr
Es ist sicher auch das Gefuehl etwas "abgenommen" zu bekommen. Wuerde es umgekehrt gemacht indem man einen Preisnachlass bekommt, wenn man auf die Bordverpflegung oder die Reservierung verzichtet, dann saehe die Reaktion sicher anders aus, aber fuer weniger das Gleiche oder mehr zu zahlen veraergert.
Ausserdem sehe ich die vermeintliche Einsparung eher kritisch. Der Aufwand die verschiedenen Kundengruppen entsprechend zu "verwalten" steigt auch und das zahlt wiederum jeder im Grund- oder Aufpreis mit.
Besonders ungluecklich ist auch, dass besonders die Golfairlines bei gleichen oder niedigeren Preisen genau diese "Wohlfuehlservices" staendig ausbauen und verbessern.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden